Wer hätte das gedacht? Tomislav Stipic ist neuer Trainer des Schweizer Traditionsvereins Grasshoppers Zürich. Der Ex-Coach der Stuttgarter Kickers betreute zuletzt die A-Junioren von Eintracht Frankfurt.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart/Zürich - Das nennt man mal eine faustdicke Überraschung: Nachdem der deutsche Trainer Thorsten Fink beim Schweizer Traditionsclub Grasshoppers Zürich entlassen worden ist, geisterten Namen wie Felix Magath als Nachfolger durch die Gazetten. Stattdessen kommt nun – Tomislav Stipic. Zumindest in Stuttgart ist der Fußball-Lehrer kein gänzlich Unbekannter. Von November 2015 bis zum Saisonende trainierte er den damaligen Drittligisten Stuttgarter Kickers – mit mäßigem Erfolg. Am Ende stiegen die Blauen ab, der Rest ist bekannt.

 

Stipic kennt Abstiegskampf

In der Schweiz erwartet den kroatischen Trainer, der auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, erneut Abstiegskampf pur. In der Super League liegt GC nach 23 von 36 Spielen auf dem letzten Tabellenplatz, zumindest nur einen Punkt hinter Xamax Neuchâtel, das auf dem Relegationsplatz liegt. Zum definitiv rettenden vorletzten Platz (FC Luzern) beträgt der Rückstand bereits acht Zähler – ein nahezu unrealistisches Unterfangen für den Schweizer Rekordmeister (27 Titel). „Es wird eine sehr intensive Phase für die gesamte Mannschaft werden. Meine Mission ist klar und ich werde diesem Ziel alles unterordnen“, sagte Stipic in einer ersten Stellungnahme. Nach seinem Engagement bei den Kickers war der 39-Jährige von Februar bis April 2017 Trainer des chinesischen Drittligisten Nantong Zhiyun. Nach knapp drei Monaten wurde die Zusammenarbeit beendet, als Grund gab der Verein an, man habe unterschiedliche Auffassungen von Fußball und der Spielidee gehabt. Seit Sommer vergangenen Jahres betreute „Tommy“ Stipic die A-Junioren von Eintracht Frankfurt.

Jetzt also Zürich. Im Falle eines Abstiegs kann der bis 2020 laufende Vertrag von beiden Seiten aufgelöst werden. Das erinnert ein wenig an die Kickers: Auch bei den Blauen wäre der Kontrakt noch weitergelaufen – wenn die Mannschaft nicht abgestiegen wäre. Am Samstag gibt es einen ersten Fingerzeig: Zum Stipic-Einstand erwarten die Grasshoppers gleich einmal Meister Young Boys Bern.