In der bis auf den letzten Platz besetzten Turn- und Versammlungshalle der Raichberg-Realschule hat OB Kuhn unter anderem über Sauberkeit und Verkehr gesprochen. Im Raitelsberg wird ein Laden eingerichtet, in Gablenberg möglicherweise eine Kita.

S-Ost - Der Stuttgarter Osten ist ein starker und „ein extrem spannender, vielfältiger Stadtteil“ – aber auch mit Problemen: Es gibt zu viele Autos, zu wenig Wohnungen, zu wenig Kita-Plätze, es ist zu schmutzig im Stadtbezirk und auf die noch vorhandene Einkaufs-Infrastruktur müsse man gut aufpassen. Das sind die Kernbotschaften von Oberbürgermeister Fritz Kuhn bei der Einwohnerversammlung in der voll besetzten Halle der Raichberg-Realschule am Montagabend gewesen. Er hatte sogar ein paar Lösungsansätze mitgebracht.

 

Mehr Geld und mehr Stellen für die AWS

Zum Beispiel zum Thema Sauberkeit: Die gut 48 000 Einwohner des Stadtbezirks ärgern sich immer wieder über die Hinterlassenschaften von Hunden, über einfach in den nächsten Busch oder in den nächsten privaten Minivorgarten geworfenen Verpackungsmüll oder Coffee-to-go-Becher, über Zigarettenkippen oder Kaugummireste. Und die wenigen vorhandenen öffentlichen Mülleimer sind regelmäßig überfüllt, weil die Mitarbeiter der städtischen Abfallentsorgung mit dem Leeren nicht nachkommen. Das soll vom kommenden Jahr an spürbar besser werden, kündigte der OB in der Versammlung an. Die Mittel des städtischen Eigenbetriebs Abfallwirtschaft wurden aufgestockt, es wurden mehr Stellen geschaffen. Das bedeutet: „Im Jahr 2019 wird im Osten ein Drittel mehr gereinigt als bisher“, sagte Kuhn. „Trotzdem gibt es keine Alternative dazu, dass weniger weggeschmissen wird.“ Und das sei die Aufgabe von jedem Einzelnen.

Wie in vielen anderen Stuttgarter Stadtbezirken auch ist der Straßenverkehr eines der größten Probleme im Osten. Kuhn: „Wir haben zu viele fahrende und stehende Autos im Osten. Es führt kein Weg daran vorbei, dass wir mehr auf andere Verkehrsmittel umsteigen sollten.“ Aber sowohl beim geplanten Ausbau von neuen Radwegen wie beispielsweise der durch den Osten führenden Hauptradroute 2 oder bei der Einrichtung von Busspuren wie etwa an der Wagenburgstraße geplant, gebe es regelmäßig Proteste wegen wegfallender Parkplätze. „Aber der Bus taugt nicht viel, wenn er im Stau steht“, sagte Kuhn. An der Wagenburgstraße soll jetzt erst einmal mit den Busspuren gewartet werden, wie sich das Parkraummanagement, das von 1. Dezember an dort gilt, bewähren wird. Sollte aber das Regierungspräsidium auf der schnellstmöglichen Einrichtung der in der Fortschreibung des Luftreinhalteplans enthaltenen Busspuren bestehen, müssen sie schneller kommen.

Beim Thema Wohnen konnte Kuhn lediglich auf die laufenden Gespräche mit der EnBW über das Areal im Stadtteil Stöckach und auf die Flächen beim Kohlekraftwerk Gaisburg verweisen. Auf der großen Fläche am Stöckach könnten Wohnungen mit einem Anteil von bis zu 50 Prozent gefördertem Wohnungsbau entstehen – sofern die EnBW das Gelände an die Stadt verkauft. Baut die EnBW selbst, wären es noch 30 Prozent. Wann über das Gelände entschieden wird, ist allerdings noch offen.

Bei der Kinderbetreuung gibt es vor allem im Stadtteil Gablenberg viel zu wenig Plätze vor allem für kleine Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren. An der Buchwaldstaffel im Stadtteil könnte laut Kuhn möglicherweise eine neue Kita entstehen, die Entscheidung darüber ist aber noch offen.

Bei den Einkaufsmöglichkeiten hatte Kuhn eine gute Nachricht für die Anwohner im Raitelsberg. Dort, im Heidlesäcker, wird die SWSG einen Laden einrichten. Am Schwanenplatz im Stadtteil Berg sei die Ansiedlung eines Lebensmittelladens allerdings mangels Perspektive nicht gelungen.