Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Umsätze im innerstädtischen Einzelhandel um ein Drittel zurückgegangen. Das geht aus einer Umfrage des Branchenverbands HDE hervor.

Berlin - Die Situation im innerstädtischen Einzelhandel bleibt einer Umfrage zufolge im Teil-Lockdown kritisch. Die Umsätze seien in der vergangenen Woche um durchschnittlich rund ein Drittel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gefallen, teilte der Branchenverband HDE am Montag unter Berufung auf seine Umfrage unter 580 Händlern mit. Im Bekleidungshandel sei das Minus mit 40 Prozent besonders groß ausgefallen.

 

„Der Teil-Lockdown hinterlässt tiefe Spuren“, erklärte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. „Die Kunden kommen nicht mehr in gewohnter Zahl in die Stadtzentren. Das ist insbesondere im für die Händler für gewöhnlich umsatzstarken Weihnachtsgeschäft für viele Unternehmen existenzbedrohend.“ Die Kundenzahl in den Innenstädten habe in der dritten Novemberwoche im Schnitt um rund 40 Prozent niedriger gelegen als ein Jahr zuvor.

Bund und Länder werden am Mittwoch mit großer Sicherheit weiterreichende Corona-Maßnahmen beschließen. In einer Ländervorlage von Sonntag, die Reuters vorliegt, ist von einer weiteren Schließung von Gastronomie und Freizeiteinrichtungen bis zum 20. Dezember die Rede. „Wenn die Politik jetzt nicht zeitnah mit Hilfsprogrammen eingreift, dann überschreiten wir zeitnah den Kipppunkt, ab dem viele Händler nicht mehr zu retten sein werden“, mahnte Genth. „Dann wären auch viele Innenstädte unwiederbringlich verloren.“