Mit Uniqlo zieht ein neuer Magnet auf die Königstraße in Stuttgart. Wie sich dies auf die Mietpreise auf dieser Einkaufsstraße auswirkt, ist unklar, es bleibt aber zu hoffen, dass durch sinkende Mieten in den Randgebieten einzelne Viertel aufgewertet werden, findet unser Autor Martin Haar.

Stuttgart - Die Formel klingt einfach: Wachsende Verkaufsflächen und weniger Passanten ergeben sinkende Einnahmen. Und zwar bei allen: beim Handel, bei Maklern und Investoren. Erstens gilt diese Rechnung nicht pauschal. Zweitens muss sie dort, wo sie zutrifft, nicht schlecht sein. Hatten doch Spitzenmieten auf der Königstraße eine beklagenswerte Wirkung: hoher Filialisierungsgrad, kaum inhabergeführte Geschäfte, Imageverlust.

 

Fallende Mieten könnten mehr Vielfalt bringen

Viele haben den Wunsch, dass angesichts dieser Bedingungen fallende Mieten wieder zu mehr Vielfalt führen. Für die Königstraße dürfte sich dieser Wunsch nicht erfüllen. Die rund 140 Einheiten bleiben teure Sahnestücke. Das Engagement von Uniqlo oder Primark belegt das. Wie sich das auf die Qualität der Meile auswirkt, ist eine andere Frage. Sie wird auch in den Randlagen beantwortet, wo fallende Mieten prognostiziert werden. Manche dieser Lagen sind schon im Aufwind. Wo sich das Konzept mit einem fleißigen Quartiersmanagement verbindet, stellt sich der Erfolg ein. Dies wird auch vom Dorotheen-Quartier erwartet. So gesehen liegen gerade in diesen Quartieren enorme Chancen für die Attraktivität der ganzen City. Dort könnten im Mix von Gastronomie, Kultur und Handel lebendige Kleinzentren entstehen. Die Königstraße bleibt das Herz, das diese Quartiere versorgt. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.