Eisenpfannen sind besonders langlebig. Damit das Kochen aber ebenso viel Spaß macht wie mit beschichteten Pfannen, müssen Eisenpfannen richtig eingebrannt werden. In diesem Artikel stellen wir Ihnen 3 Methoden vor.

Eisenpfannen sind extrem robust und langlebig. Der Nachteil ist jedoch, dass sie anfangs meist keine Antihaftbeschichtung haben und Lebensmittel beim Braten dadurch kleben bleiben. Anders als bei beschichteten Pfannen entsteht eine Antihaftbeschichtung erst mit der Zeit durch die Nutzung. Diese natürliche Schicht wird auch Patina genannt.

 

Warum muss eine Eisenpfanne eingebrannt werden?

Damit sich eine erste gleichmäßige Patina entwickeln und diese mit der Zeit robuster werden kann, muss eine neue Eisenpfanne als Erstes eingebrannt werden. Dies geschieht in der Regel mit Speiseöl, welches auf der Pfannenoberfläche mehrmals aufgetragen und verbrannt wird. So verteilt sich das Öl in den Poren und zurück bleibt eine dünne und glatte Oberfläche, die das Braten später deutlich erleichtert und auch die Pfanne selbst vor Rost schützt.

Prinzipiell ist das Einbrennen einer Eisenpfanne keine schwierige Sache, auch wenn im Internet oft eine eigene Wissenschaft daraus gemacht wird. Wichtig ist nur, dass der Vorgang langsam, gleichmäßig und wiederholt stattfindet. Langsam, damit sich die Rauchentwicklung in Grenzen hält - gleichmäßig, damit die Patina möglichst wenig spröde wird - und wiederholt, damit die Schicht robust wird. Kaputt machen können Sie eine Eisenpfanne beim Einbrennen nicht.

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Eisenpfanne zum Einbrennen vorbereiten

Neue Eisenpfannen haben einen Korrosionsschutz, der vor dem Einbrennen entfernt werden sollte. Dieser besteht meist aus Wachs oder Öl und kann einfach in warmem Wasser und mit etwas Spülmittel abgewaschen werden. Als Nächstes benötigen Sie einen hitzebeständigen Pinsel (am besten einen Silikonpinsel) und eine Schüssel mit Speiseöl.

Welches Öl zum Einbrennen nutzen?

Beim Einsatz des richtigen Öls gehen die Meinungen auseinander. Oft wird hierfür Leinöl wegen des niedrigen Rauchpunkts (ab 107 Grad) und der erhöhten Härte (1) der gebildeten Patina empfohlen. Durch den niedrigen Rauchpunkt bildet sich die Patina mit Leinöl zwar schneller und wird dunkler, allerdings bedeutet eine höhere Härte auch, dass die Patina eher spröde werden kann. Außerdem soll sich eine Patina vor allem durch die spätere Nutzung im Alltag richtig aufbauen und ständig selbst erneuern. Im Alltag werden natürlich Öle mit einem hohen Rauchpunkt wie Sonnenblumenöl (etwa 230 Grad) oder Rapsöl (etwa 210 Grad) verwendet. Prinzipiell bieten sich alle 3 genannten Öle zum Einbrennen von Pfannen an. Die folgenden Beispiele richten sich nach Sonnenblumenöl. Um eine starke Rauchentwicklung zu vermeiden, sollten Sie die Temperaturen beim Einbrennen mit Leinöl nach unten anpassen.

Eisenpfanne einbrennen - 3 Methoden

Beim Einbrennen von Eisenpfannen entsteht zwangsläufig Qualm. Um die Rauchentwicklung dabei gering zu halten, sollten Sie neben einer guten Belüftung auch darauf achten, dass Sie mit niedrigen Temperaturen beginnen und diese nur langsam steigern.

1. Eisenpfanne auf dem Herd einbrennen

Die Dunstabzugshaube sollten Sie beim Einbrennen einer Eisenpfanne auf die höchste Stufe stellen und ebenfalls die Fenster öffnen, damit sich kein Rauchgeruch in der Küche bildet. Gehen Sie beim Einbrennen wie folgt vor:

  • Stellen Sie die Pfanne auf niedriger Hitze einige Minuten auf den Herd.
  • Pinseln Sie die warme Pfanne nun auf der Innenfläche bzw. am inneren Rand dünn mit dem Öl ein.
  • Stellen Sie die Pfanne erneut auf die Herdplatte und erhöhen Sie die Hitze auf die mittlere Stufe.
  • Sobald die Pfanne zu rauchen anfängt, sollten Sie die Hitze leicht und stetig reduzieren, bis die Rauchentwicklung nur noch minimal und nur bei genauem Hinsehen erkennbar ist.
  • Wenn Sie die optimale Temperatur (minimale Rauchentwicklung) gefunden haben, sollten Sie die Pfanne ein paar Minuten auf der Herdplatte stehen lassen. Die ersten Stellen auf der Innenseite sollten sich nun dunkel verfärben.
  • Wiederholen Sie diesen Vorgang einige Male, bis die Patina sich mehr oder weniger gleichmäßig verteilt hat. Das Ergebnis muss nicht perfekt sein, da sich die Patina mit der Zeit durch die richtige Nutzung weiter aufbaut und auch noch deutlich robuster wird. Mehr dazu aber unter dem Punkt "Eisenpfannen richtig pflegen (Patina erhalten)"

2. Eisenpfanne im Backofen einbrennen

Oft werden Eisenpfannen auch im Ofen eingebrannt. Das bietet zwei weitere Vorteile. Zum einen wird die Rauchentwicklung weiter deutlich reduziert und zum anderen kann die Patina so auch auf der Unterseite eingebrannt werden, was zusätzlich vor Rost schützt. Gehen Sie beim Einbrennen von Eisenpfannen im Backofen wie folgt vor:

  • Stellen Sie den Backofen auf Umluft und heizen Sie Ihn auf 250 Grad vor.
  • Pinseln Sie nun beiden Seiten der Eisenpfannen dünn mit Öl ein.
  • Legen Sie die Eisenpfanne umgedreht für etwa 20 bis 30 Minuten auf ein Backblech in den Backofen.
  • Achten Sie dabei auf die Rauchentwicklung im Backofen und reduzieren Sie ggf. die Hitze. Je nach Backofen kann das Einbrennen auch länger dauern. Der Vorgang ist fertig, wenn sich die Oberfläche gleichmäßig verdunkelt hat.
  • Wiederholen Sie den Vorgang etwa zwei- bis dreimal, bis die Pfanne eine vollständige Patina entwickelt hat.

3. Eisenpfanne auf dem Grill einbrennen

Falls Sie demnächst vorhaben, draußen zu grillen, können Sie die Gelegenheit nutzen und die neuen Eisenpfannen einbrennen. Da die Rauchentwicklung beim Einbrennen im Freien eine deutlich kleinere Rolle spielt, muss hierbei nicht auf die genaue Hitze am Rauchpunkt geachtet werden und das Einbrennen kann schneller und mit mehr Hitze erfolgen.

  • Legen Sie die Eisenpfanne vor dem Einbrennen für ein paar Minuten zum Aufwärmen an den Rand des Grills.
  • Pinseln Sie anschließend die Pfanne von beiden Seiten dünn und gleichmäßig mit dem Öl ein.
  • Legen Sie die Eisenpfanne nun umgedreht über der Glut auf den Rost.
  • Wenn sich die Patina auf beiden Seiten langsam beginnt auszubreiten, können Sie die Pfanne erneut mit Öl einpinseln.
  • Achten Sie dabei darauf, dass das Öl nur dünn aufgetragen ist und so beim Einbrennen nicht in die Glut tropfen kann.
  • Wiederholen Sie den Vorgang mehrere Male, bis sich die Patina auf der ganzen Pfanne ausgebreitet hat.

Eisenpfanne richtig pflegen (Patina erhalten)

Nach dem Einbrennen der Pfanne ist vor allem anfangs die richtige Pflege dafür entscheidend, wie robust sich die Patina entwickelt. Auch der Antihaft-Effekt der neuen Beschichtung wird mit der Zeit immer besser werden und kann bei der richtigen Pflege später nicht selten auch mit dem von Teflonpfannen verglichen werden. Da die Patina anfangs allerdings sehr empfindlich ist, sollten frisch eingebrannte Eisenpfannen nach den ersten 10 bis 20 Anwendungen nicht mit Spülmittel oder rauen Schwämmen gewaschen werden. Nutzen Sie stattdessen warmes Wasser und die weiche Seite eines Schwammes. Später können Sie auch Spülmittel zur Reinigung benutzen. Harte Verkrustungen können Sie kurz einweichen lassen. Nutzen Sie bei der Verwendung von eingebrannten Eisenpfannen stets weiches Zubehör zum Beispiel aus Kunststoff und waschen Sie die Pfannen immer von Hand. So sollte Ihnen die Patina lange erhalten bleiben und muss nicht erneuert werden. Sollte die Patina jedoch einmal grob beschädig werden, können Sie die Pfanne auch ohne Probleme erneut einbrennen. Je nach Beschädigung kann es beim Erneuern der Patina sinnvoll sein, die alte Beschichtung mit einem Stahlschwamm großzügig zu entfernen, um anschließend ein gleichmäßigeres Ergebnis zu haben.

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Der verbreitete Tipp mit Kartoffelschalen und Salz

Oft wird im Internet zum Einbrennen von Eisenpfannen auch empfohlen, Kartoffelschalen in Öl und Salz so lange zu braten, bis diese schwarz werden. Nachvollziehbar ist diese Methode allerdings nicht, da die Patina zum einen so eher ungleichmäßig wird und sich zum anderen auch andere Stoffe in die Patina einbrennen, was diese eher spröde macht.