Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat auch ihr zweites Spiel bei der Weltmeisterschaft für sich entschieden. Allerdings stolperte das Team von Bundestrainer Toni Söderholm fast über eine Schiedsrichter-Entscheidung.

Kosice - Deutschlands Eishockey-Nationalteam hat trotz einer krassen Schiedsrichter-Fehlentscheidung die Pflicht zum WM-Start erfolgreich gemeistert. Die Auswahl von Bundestrainer Toni Söderholm besiegte am Sonntag Dänemark knapp mit 2:1 (0:0, 2:0, 0:1), obwohl ihr dabei ein reguläres Tor zunächst aberkannt worden war. Tore von Matthias Plachta (31. Minute) vom Meister Adler Mannheim und Frederik Tiffels (40.) von den Kölner Haien machten aber den verdienten Erfolg gegen den Angstgegner im slowakischen Kosice perfekt. Im achten WM-Spiel war es erst der dritte Sieg gegen Dänemark, das durch Mathias Bau verkürzte (51.) und die Deutschen am Ende zittern ließ.

 

„Die Punktausbeute stimmt. Wir können aber bestimmt noch besser spielen“, urteilte Torschütze Tiffels. „Es war ein Schritt in die richtige Richtung.“ Die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bunds (DEB) startete erstmals seit fünf Jahren wieder mit zwei Siegen aus zwei Spielen in eine Weltmeisterschaft. Am Samstag hatte Deutschland gegen Aufsteiger Großbritannien mühsam mit 3:1 gewonnen und liegt vor den kommenden Aufgaben gegen Frankreich und Gastgeber Slowakei am Dienstag und Mittwoch (jeweils 20.15 Uhr/Sport1 und DAZN) auf dem angestrebten Weg ins Viertelfinale gut im Rennen.

Dänen ohne Stars

Gegen die Franzosen könnte dann auch NHL-Torhüter Philipp Grubauer mitspielen. Gegen die Dänen, die bei dieser WM auf insgesamt sieben ihrer besten Spieler aus der NHL und der osteuropäischen KHL verzichten müssen, fiel die Abwesenheit des Stanley-Cup-Siegers des Vorjahres allerdings noch nicht groß ins Gewicht. Wie schon gegen die Briten hielt der Düsseldorfer Mathias Niederberger hervorragend.

Grubauer landete rund zwei Stunden vor dem Spiel gegen die Dänen in Kosice und sah die fragwürdige Schiedsrichterleistung nach der beschwerlichen Anreise aus Denver im Teamhotel im Fernsehen. Deutschland begann 22 Stunden nach dem zähen Auftakt gegen die Briten druckvoll und war erneut das spielbestimmende Team. In Überzahl ging das DEB-Team durch Iserlohns Lean Bergmann auch in Führung (7.).

Skandal bei Tor

Dänemarks Trainer Heinz Ehler forderte das österreichisch-russische Schiedsrichtergespann erstaunlicherweise aber zum Videostudium auf. Ein Regelwidrigkeit war nicht zu erkennen. Zur Verwunderung fast der kompletten Steel Arena in Kosice entschieden Manuel Nikolic und Jewgeni Romasko tatsächlich auf kein Tor und begründeten dies mit einer vermeintlichen Torhüterbehinderung. Yasin Ehliz hatte bei Bergmanns Schuss aber weit genug von dessen Iserlohner Clubkameraden Sebastian Dahm im dänischen Tor entfernt gestanden.

„Skandalös“, twitterte daraufhin selbst DEB-Vizepräsident Marc Hindelang. Auch Ehliz konnte die Entscheidung nicht nachvollziehen: „Ich hätte eigentlich gedacht, dass alles gut war, dass ich den Torwart nicht behindert habe“, sagte der Stürmer.  

Schlechte Schiedsrichterleistung

Auch in einigen anderen Situationen trafen die Schiedsrichter immer wieder unverständliche Entscheidungen auf beiden Seiten. Mit ordentlich Wut im Bauch gelang Deutschland im Mitteldrittel aber doch noch die überfällige Führung: In Überzahl traf Plachta auf Zuspiel von NHL-Topstürmer Leon Draisaitl.

Elf Sekunden vor dem Ende des zweiten Drittels war es in Chicagos Dominik Kahun erneut ein NHL-Stürmer, der das beruhigende 2:0 durch Draisaitl-Kumpel Tiffels auflegte. Im Schlussabschnitt verstärkten die Dänen mächtig den Druck und ließen die Deutschen nach dem Anschlusstor noch einmal bangen. Doch die Auswahl von Söderholm rettete den Vorsprung auch dank Niederberger über die Zeit.