Mit dem geplanten Abriss der Bahnbrücke und der Unterführung entlang der Mühlbachtrasse steht Eislingen vor dem historischen Stadtumbau – dafür verlangt der Oberbürgermeister mehr Planungszeit.

Region: Corinna Meinke (com)

Eislingen - Als stabil und ausgewogen bezeichnete der Eislinger Oberbürgermeister Klaus Heininger die aktuelle Finanzlage der Kommune bei der Einbringung des Haushalts für 2018. Das seien gute Voraussetzungen für den historischen Stadtumbau rund um den Bahnhof samt dem geplanten Abbruch der Brücke über die Bahntrasse in den kommenden Jahren.

 

20 Millionen Euro soll der Umbau kosten

Heininger möchte allerdings bei dieser bedeutenden verkehrstechnischen und städtebaulichen Veränderung den zeitlichen Druck verringern. Deshalb schlägt er vor, den Zeitplan für den Bau des Unterführungsbauwerks Mühlbachtrasse um ein Jahr zu strecken. Dies verschaffe der Verwaltung den Spielraum, um mit der nötigen Sorgfalt das Projekt und seine Finanzierung vorzubereiten. Immerhin seien in den kommenden Jahren dafür Investitionen von rund 20 Millionen Euro nötig.

Im ersten Schritt soll der Bahnhof zu einer Drehscheibe zukunftsfähiger und nachhaltiger Mobilität ausgebaut werden. Dafür sind 1,2 Millionen Euro vorgesehen. Die Verwaltung schlägt für das kommende Jahr insgesamt Investitionen in Höhe von 15,8 Millionen Euro vor, im laufenden Jahr waren es rund neun Millionen Euro gewesen. Der zweistellige Millionenbetrag sei für die Kommune ungewöhnlich hoch, er ergebe sich allerdings aus der Logik des neuen Haushaltsrechts, erklärte der Verwaltungschef. Diese neue Form der Darstellung verlange auch die Veranschlagung bereits laufender Projekte. In der alten Darstellung der Kameralistik habe man diese lediglich als Haushaltsreste abbilden können. Wirklich vergleichbar seien diese Zahlen deshalb nicht.

Eislingen verfügt über erhebliche Vermögenswerte

Immerhin habe Eislingen dank seiner hohen Vermögenswerte, bei denen das neue Rathaus mit 12 Millionen Euro zu Buche schlage, auch nach dem neuen Haushaltsrecht einen ausgeglichenen Etat für 2018 aufgestellt. Das gelinge nicht überall auf Anhieb. Hilfreich sei auch der hohe Bestand von 180 städtischen Wohnungen, der weiter ausgebaut werden solle. „Wir betreiben hier seit Jahren ein Wohnungsbauprogramm“, sagte Heininger.

Bei der Einkommenssteuer zähle Eislingen nach wie vorzu den Schlusslichtern in der Region, profitiere aber dank der guten Konjunktur von kleinen Zuwächsen. Hier fehlten große Firmen, die gute Gehälter zahlten, erklärte Heininger. Er freue sich allerdings über stabile Gewerbesteuereinnahmen von rund acht Millionen Euro.