Der Autobauer Volkswagen will den Bulli zurückbringen – mit Elektroantrieb. Von 2022 an soll der Elektro-Bulli auf dem Markt erhältlich sein. Auch eine Cargo-Variante für den Lieferverkehr wurde angekündigt.

Wolfsburg/Pebble Beach - Volkswagen will seinen neuen VW Bulli mit Elektroantrieb in Serie bauen. Ebenso geplant sei eine Cargo-Version mit Elektroantrieb, sagten die Vorstandschefs der Marken Volkswagen und Volkswagen Nutzfahrzeuge, Herbert Diess und Eckhard Scholz, nach Unternehmensangaben am Samstag im kalifornischen Pebble Beach.

 

„Er ist eine wichtige Säule in der Elektro-Offensive von Volkswagen und trägt das Bulli-Fahrgefühl in die Zukunft“, erklärte Diess. Das neue Modell beruht auf der Konzeptstudie I.D. Buzz von Volkswagen. Das Fahrzeug, das als Studie auf verschiedenen Automessen vorgestellt worden war, soll eine Reichweite von 600 Kilometern haben. Auf den Markt kommen soll das Auto im Jahr 2022.

Auch eine Cargo-Variante ist geplant

„Neben einer Bus-Variante wird es auch den I.D. Buzz Cargo geben, der für einen emissionsfreien Lieferverkehr steht und als Level-3-Fahrzeug hochautomatisiert fährt“, kündigte Scholz in Pebble Beach weiter an. Dies sei „ein ideales elektrisches Transporter-Konzept, vor allem für Innenstädte“. Das Fahrzeug entsteht auf Basis des sogenannten Modularen Elektrobaukastens (MEB), der die Herstellung des Modells deutlich günstiger machen soll. Mit günstigeren Stromern will VW dem Elektroauto-Pionier Tesla den Rang ablaufen. Die ID-Serie um den Buzz gilt dabei als Hoffnungsträger.

E-Fahrzeug-Anteil von 15 bis 25 Prozent bis 2025

Der Ausbau der E-Mobilität gehört demnach zur Strategie 2025 des Volkswagen-Konzerns, die mehr als 30 reine E-Fahrzeuge bis 2025 vorsehe. Mit dem E-Bulli und dem E-Transporter zielt Volkswagen nach eigenen Angaben vorwiegend auf die Märkte in Nordamerika, Europa und China. Der Präsident des Industrieverbands BDI, Dieter Kempf, sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Sonntag, er rechne bis 2025 bei Neuzulassungen mit einem Elektrofahrzeug-Anteil von 15 bis 25 Prozent. Dies müsse allerdings durch politische Entscheidungen flankiert werden, etwa eine öffentliche Ladeinfrastruktur sowie steuerliche Anreize. Einer E-Auto-Quote oder einem Verbot von Verbrennungsmotoren erteilte Kempf eine Absage.

VW will die Entwicklung alternativer Antriebsmodelle in den kommenden Jahren mit Investitionen von neun Milliarden Euro forcieren. Gleichzeitig sollen früheren Angaben zufolge zehn Milliarden Euro in die Entwicklung des Verbrennungsmotors investiert werden. Auch zahlreiche andere Autohersteller wie Daimler und BMW arbeiten an neuen E-Modellen.