Fernreisen machen Spaß, ernähren arme Menschen in den Zielländern und schaden der Umwelt: ein echtes Dilemma. Unsere Kolumnistin Elisabeth Kabatek macht sich ihre Gedanken dazu.

Stuttgart - Vor ein paar Jahren machte ich Urlaub in Ägypten. Der Tourismus lag am Boden, Tempel und Grabstätten waren verwaist, in den Türen der Restaurants warteten Kellner vergeblich auf Kundschaft. Auf einer Felukenfahrt in Assuan erzählte uns der verzweifelte Bootsbesitzer, er wisse nicht mehr, wie er seine Familie ernähren solle. Am eindrücklichsten im Gedächtnis geblieben sind mir die bis auf die Knochen abgemagerten Kaleschenpferde in Luxor, deren Kutscher uns um Geld für Futter anflehten, weil ihre Einkommensquelle am Verhungern war.