Seit 15 Jahren gibt es Elterngeld – das ist aber nicht eindeutig eine Erfolgsgeschichte. „Vätermonate“ schaffen Mitnahmeeffekte. Um die Betreuung kümmern sich nach wie vor meist die Mütter, kritisiert StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Hat das Elterngeld eine Kulturrevolution für Familien in Gang gebracht, wie aus dem zuständigen Ministerium verlautet? Die Antwort lautet: Jein. Für ein Ja spricht der Umstand, dass mehr Mütter mit Kindern arbeiten, seit dieser Zuschuss 2007 erfunden worden ist. Aber das könnte auch an verbesserten Betreuungsangeboten liegen. Für ein Nein spricht das Verhalten der meisten Väter: Mehrheitlich verzichten sie noch immer auf Elternzeit. Und wenn nicht, dann beschränken sie diese auf das Minimum von zwei „Vätermonaten“, das ihnen den Anspruch auf Elterngeld sichert. Nur jeder zehnte Vater nimmt sich länger Zeit für den Nachwuchs. An den alten Rollenmustern hat sich also wenig geändert. Eine Kulturrevolution stellt man sich anders vor.