Vor dem Achtelfinalkracher zwischen England und Deutschland haben sich die Spieler beider Mannschaften im Wembley niedergekniet – auch Bundestrainer Löw machte mit. Von den Rängen gab es viel Beifall.

London - Dem gemeinsamen Kniefall der Fußball-Nationalspieler von England und Deutschland hat sich kurz vor dem EM-Achtelfinale in London auch Bundestrainer Joachim Löw angeschlossen. Der 61-Jährige ging wenige Sekunden vor dem Anstoß am Dienstagabend wie auch sein englischer Kollege Gareth Southgate als Zeichen gegen Rassismus mit einem Knie auf den Boden. Wieder gab es vereinzelte Buhrufe während der Geste, die überwiegende Mehrheit der bis zu 45 000 Zuschauer und Zuschauerinnen im Wembley-Stadion klatschte jedoch lautstark Beifall.

 

Kapitäne tragen Regenbogen-Kapitänsbinden

Deutschlands Kapitän Manuel Neuer hatte bereits am Montagabend angekündigt, dass die deutschen Spieler wie ihre englischen Kollegen auf die Knie gehen werden. Diese Geste hatten bei der EM schon mehrere Mannschaften vollzogen. Der Kniefall - im Fußball vor allem bekannt aus der englischen Premier League - war nach dem gewaltsamen Tod des US-Amerikaners George Floyd von immer mehr Sportlern und Sportlerinnen vor Spielen oder bei Toren und Erfolgen vollzogen worden.

Zudem trugen Neuer und sein englisches Gegenüber Harry Kane eine Kapitänsbinde in Regenbogenfarben. Die Farben gelten als Zeichen für Toleranz und sexuelle sowie geschlechtliche Vielfalt. Für diese Symbolik gab es viel Lob, aber auch Forderungen nach konkreten Konsequenzen im Fußball-Alltag.