Gerade ist Eminem bei den YouTube Music Awards in New York zum besten Künstler des Jahres gewählt worden. Am Dienstag erscheint nun „The Marshall Mathers LP2“ – das neue und achte Studioalbum des großen Hip-Hop-Musikers.

Kultur: Jan Ulrich Welke (juw)

Stuttgart - Sein Jahresgehalt wird auf 18 Millionen Dollar geschätzt“, heißt es im Wikipedia-Eintrag zu Eminem, was mal wieder zeigt, wie schnell sich der Nonsense Bahn brechen kann. Denn wer bitte sollte ihm ein geregeltes Gehalt zahlen? Lässt er sich das pünktlich zum Monatsbeginn auf sein Girokonto überweisen? Gehen davon dann die Daueraufträge für den Bausparvertrag, die GEZ-Gebühren, die Haftpflichtversicherung und die Miete für den Stellplatz im Trailerpark ab? Kommen vielleicht sogar noch Urlaubs- und Weihnachtsgeld dazu? Oder verjuxt er alles auf einmal, um dann gegen Monatsende „drei Tage vor dem Ersten, das Leben ist am schwersten“ zu skandieren, weil er das Verse-Drechseln ja immerhin so gut kann, dass ihm dafür monatlich anderthalb Millionen Dollar gutgeschrieben werden?

 

Viele Fragen tun sich bei einem der bisher erfolgreichsten Solokünstler dieses Jahrhunderts auf, der gerade bei den erstmals vergebenen Youtube Music Awards in New York als bester Künstler des Jahres ausgezeichnet wurde. Dazu gehört auch jene, was der amerikanische Rapper, von dem man vor diesem Preis vermeintlich seit einer Ewigkeit nichts gehört habe, eigentlich so treibe. Die Antwort darauf fällt zumindest ganz gewöhnlich aus. Der Sänger ging zuletzt vor drei Jahren auf eine kleine Tournee, veröffentlichte zwischenzeitlich vor gut zwei Jahren ein Mini-Album, verkündete vor einem Jahr, an einem neuen Album zu arbeiten, das am heutigen Dienstag weltweit erscheinen wird – und wird alsbald abermals auf Tournee gehen, zunächst in Australien. Er macht also exakt das, was viele andere Berufsmusiker in genau den gleichen Intervallen auch tun.