Zum Ende des EM-Achtelfinals zwischen England und Deutschland fingen die TV-Kameras ein weinendes deutsches Mädchen ein. Daraufhin gab es viele Beleidigungen im Netz, wonach ein Brite eine Spendenkampagne startete. Das Geld geht nun an einen guten Zweck.

London - Mehr als 40 000 Euro an Spenden, die ein Brite nach der deutschen EM-Niederlage gegen England für ein weinendes deutsches Mädchen eingesammelt hat, gehen an das UN-Kinderhilfswerk Unicef. Die Familie des Mädchens habe sich gemeldet und um die Weitergabe der Spenden gebeten, teilte die Online-Plattform Just Giving auf der Spendenseite mit. Insgesamt kamen 36 166 Pfund (gut 42 300 Euro) zusammen.

 

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„Im Interesse unserer Tochter und unserer Familie möchten wir anonym bleiben, möchten uns jedoch bei allen für die großartige Unterstützung bedanken“, heißt es demnach in der Mitteilung der Familie. „Unsere Tochter möchte Sie darum bitten, Ihre großzügigen Spenden an Unicef weiterzureichen, im Wissen, dass Ihre Freundlichkeit Gutes tun wird.“

Beleidigungen im Internet

Joel Hughes aus Wales hatte die Spendenkampagne gestartet, nachdem das Mädchen am Ende des Achtelfinalspiels in London weinend auf der Leinwand des Wembley-Stadions gezeigt und von englischen Fans höhnisch bejubelt wurde. Anschließend wurde das Kind im Internet aggressiv beleidigt.

Viele Briten hatten das scharf verurteilt, darunter die ehemaligen englischen Fußballer Gary Lineker und Stan Collymore. Er wolle damit dem Mädchen zeigen, dass nicht alle Menschen in Großbritannien „schrecklich“ seien, hatte Hughes den Schritt begründet. Ursprünglich hatte er 500 Pfund als Spendenziel ausgegeben.

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Just Giving betonte, die großzügige Geste zeuge vom Glauben der Familie, dass die Gesellschaft besser ist, wenn die Menschen freundlicher zueinander sind. „Als Ergebnis der Unterstützung von Tausenden von Spendern werden Tausende Kinder aus der ganzen Welt von der Arbeit von Unicef profitieren.“