EnBW geht davon aus, dass die Entwicklung nach einem Gewinnsprung im ersten Quartal 2023 nachlassen wird. Die aktuellen Zahlen im Überblick.

Nach einem Gewinnsprung im ersten Quartal geht der Karlsruher Energieversorger EnBW davon aus, dass die Entwicklung nachlassen wird. Das liege unter anderem daran, dass hohe positive Bewertungseffekte das Wachstum in den ersten drei Monaten des Jahres beeinflusst hätten. Diese seien aber womöglich nicht von Dauer, teilte der Konzern am Freitag mit. Es handelt sich dabei nach Angaben einer Sprecherin um die Bewertung geschlossener, aber noch nicht realisierter beziehungsweise fälliger Handelsgeschäfte - vergleichbar mit festverzinslichen Wertpapieren. Diese müssten ausgewiesen werden.

 

Darüber hinaus entfallen Erträge aus dem Atomkraftwerk Neckarwestheim 2. Dieses war am 15. April als letzter Meiler in Deutschland vom Netz gegangen.

Der drittgrößte Energieversorger in Deutschland mit mehr als 27 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hält aber an der bisherigen Prognose für den bereinigten operativen Gewinn (adjusted Ebitda) für das Geschäftsjahr 2023 fest. Dieses soll nach rund 3,29 Milliarden Euro im vergangenen Jahr nun auf 4,7 bis 5,2 Milliarden Euro steigen.

Größtenteils im Besitz der öffentlichen Hand

EnBW bestätigte am Freitag auch die jüngst veröffentlichten vorläufigen Quartalszahlen, wonach sich das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von knapp 1,2 Milliarden Euro im Vorjahresquartal auf über 2,8 Milliarden Euro mehr als verdoppelt hatte. Der Konzernüberschuss betrug rund 2,3 Milliarden Euro nach gut 0,6 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.

Vor allem das Segment nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur sei ausschlaggebend für die gute Entwicklung gewesen. Neben besagten Bewertungseffekten hätten etwa die im Voraus verkauften Strommengen zu höheren Großhandelspreisen als im Vorjahr abgesetzt werden können.

EnBW ist seit 2011 größtenteils im Besitz der öffentlichen Hand. Der Konzern versorgt rund 5,5 Millionen Kundinnen und Kunden.