Das beliebte Nationalpark-Hotel ist einer der letzten großen Familienbetriebe an der Schwarzwaldhochstraße. Nun verabschieden sich die Fahrners nach drei Generationen von ihrem Haus auf 1025 Metern Höhe.

Lokales: Matthias Ring (mri)

Baiersbronn - Ende des Monats übergibt die Familie Fahrner ihr Hotel Schliffkopf an die Nachfolger. „Mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, so Heiko Fahrner, der mit seinem Bruder Erich und dessen Frau Doreen Fahrner das 125-Betten-Haus in dritter Generation führt. „Die betriebswirtschaftliche Lage in der gesamten Branche hat sich mit der Coronapandemie dramatisch verändert.“ Und doch sei Corona nicht der ausschlaggebende Grund, sondern: „Wir sind ja auch in einem gewissen Alter“, so Heiko Fahrner gegenüber unserer Redaktion. Er selbst ist 60, sein Bruder 64. Das 1931 vom Schwäbischen Schneelaufbund an der Schwarzwaldhochstraße erbaute Haus hatten sie 1991 von ihren Eltern übernommen. Zwar gibt es auch eine nächste Generation Fahrner, von denen man aber keine Betriebsübernahme erwarten wolle. Der Entschluss, das Hotel Schliffkopf zu verkaufen, sei kein leichter, aber auch kein kurzfristiger gewesen.

 

Die Gäste kommen, aber die Mitarbeiter fehlen

„Die Gäste kommen“, sagt Heiko Fahrner zur aktuellen Situation, „das Problem sind die Mitarbeiter“. Wie in vielen Betrieben der Hotellerie und Gastronomie hätten sich einige Fachkräfte im Lockdown anderweitig orientiert. Dennoch sieht Fahrner das Vier-Sterne-Superior-Haus gut für die Zukunft aufgestellt. Neue Eigentümer ab Februar sind die Familien Schreiber und Lutzenberger, die Hotelerfahrung aus dem Raum Ulm mitbringen.

Aber natürlich kommt in den letzten Tagen auf 1025 Metern Höhe auch Wehmut bei den Brüdern Fahrner auf. „Auf dem Schliffkopf haben wir unsere Kindheits- und Jugendzeit verbracht. Es waren überwiegend glückliche, aber auch entbehrungsreiche Jahre – mit langen und schneereichen Wintern weit weg von den umliegenden Kommunen und Schulen, oft abgeschnitten von der Außenwelt.“ Und so ganz verabschiedet sich die Familie nicht aus der Region. Im Besitz bleiben die Kniebis-Hütte und die Skilifte Unterstmatt/Ochsenstall.