Durch die stark gestiegenen Gas- und Strompreise muss der Verbrauch reduziert werden. Aber wie? Mit den Tipps des Experten Carsten Bühlweiler von der Caritas Ludwigsburg-Waiblingen-Enz kann es klappen.

Rems-Murr: Simone Käser (sk)

Die Caritas bietet für einkommensschwache Haushalte eine besondere Leistung an: In Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands sowie gefördert und finanziert vom Landkreis und dem Jobcenter kommen Experten – meist sind das ehemalige Langzeitarbeitslose, die wissen, wie man mit wenig auskommt – ins Haus und geben ganz praktische Tipps, wie Strom gespart werden kann. Weil solche Tipps dieser Tage für alle wertvoll sind, hat Carsten Bühlweiler von der Caritas Ludwigsburg-Waiblingen-Enz ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert.

 

Kein Gerät auf Standby lassen Ob Fernseher, Radio oder auch der PC: In vielen Haushalten laufen Geräte auf Standby, das heißt, sie sind nicht richtig ausgeschaltet, sondern können per Maus oder Fernbedienung jederzeit wieder aktiviert werden. Hier empfiehlt der Experte, entweder mit einer Steckdosenleiste mit Schalter oder mit einem entsprechenden Einerstecker zu arbeiten. So können mit nur einem Handgriff alle angeschlossenen Geräte zuverlässig und komplett vom Stromnetz getrennt werden. Dazu gilt noch: Die Helligkeit von Fernsehern und Monitoren beeinflusst den Stromverbrauch stark, sie kann aber oft heruntergedimmt werden.

Die komfortable Lösung: der Ökobutler Carsten Bühlweiler fragt regelmäßig bei einem Vor-Ort-Besuch, wer Interesse an einem Butler hätte. Gemeint ist damit ein sogenannter Ökobutler; ein relativ neues Energiespargerät, das PC und Unterhaltungselektronik nach dem Gebrauch automatisch vom Netz trennt. Wieder eingeschaltet wird über eine Infrarot-Fernbedienung. Das heißt, der Ökobutler übernimmt die Stand-by-Funktion bei weniger als einem halben Watt Eigenverbrauch und zieht quasi nach Gebrauch den Netzstecker aller nicht mehr benötigten Geräte.

Glühbirne raus, LED rein Egal ob bei der Deckenbeleuchtung, dem Nachtlicht oder den Strahlern in der Küche – es sollten nur noch LED genutzt werden. Diese modernen Leuchtmittel verbrauchen für dieselbe Lichtmenge, die herkömmliche Glühbirnen produzieren, wesentlich weniger Leistung, also Watt. Um dabei dieselbe Helligkeit zu erreichen, wie zuvor mit der Glühbirne gilt: Die Helligkeit verschiedener Lampen lässt sich nicht anhand der Wattzahl, sondern mithilfe des Lumen-Wertes vergleichen; dieser Wert ist auf den Verpackungen angegeben. Grundsätzlich heißt es: Je höher der Lumen-Wert, desto heller die Lampe. Wenn man die Lumenzahl durch zwölf teilt, entspricht das ungefähr der Wattzahl einer vergleichbaren alten Glühlampe.

Verkannter Stromfresser: Kühlschrank Beim Kühlschränken gibt es laut dem Energiesparexperten einiges zu beachten. So kann über Dichtungen, die nicht mehr richtig schließen, Wärme entweichen. Als wichtige Maßnahme gilt daher das Reinigen und Ersetzen der Dichtungen. Andererseits lohnt es sich, ein Thermostat in den Kühlschrank zu legen. Die Temperatur sollte bei 7 bis 8 Grad liegen. Auch bei einem integrierten Tiefkühlfach oder einem separaten Gefrierschrank gibt es oft Handlungsbedarf: Es sollte regelmäßig abgetaut werden. Als Faustformel gilt, dass ein Zentimeter Eis sechs Prozent mehr Stromverbrauch bedeutet.

Der Wasserkocher leistet gute Dienste Beim Erhitzen von Wasser für Nudeln oder Reis empfiehlt es sich, nur wenig Wasser im Topf auf höchster Stufe mit Deckel zum Kochen zu bringen. Für das restliche Wasser sollte ein Wasserkocher benutzt werden, da der viel weniger Strom verbraucht. Zudem empfiehlt der Experte, beispielsweise bei Pizza im Ofen die aufsteigende Hitze sowie die Restwärme zu nutzen. Heißt: Den Ofen nicht erst leer vorheizen, sondern die Pizza direkt rein und auch schon vorher abdrehen. Die Umluftfunktion spart ebenfalls Strom. Speisen benötigen bis zu 15 Prozent weniger Strom, wenn die Herdplatten frühzeitig ausgeschaltet werden, um auch die Platten-Nachhitze zu nutzen. Und Brötchen sollten im dafür vorgesehenen Gitter auf dem Toaster aufgebacken werden.

Die Spülmaschine ist immer effizienter Familien kennen das: die Spülmaschine läuft oft sogar zweimal am Tag. Laut Fachmann ist das kein Problem, denn das Gerät spült immer effizienter als das von Hand möglich wäre. Genau wie bei der Waschmaschine empfiehlt der Experte aber, ein Eco- oder Umweltprogramm auszuwählen. Das braucht zwar deutlich länger, aber es nutzt kühleres Wasser. Da mehr Strom notwendig wäre, um das Wasser zu erhitzen, lässt sich durch solche Programme sparen. In Absprache mit dem Vermieter oder im Eigenheim gibt es auch den Tipp, die Spülmaschine an das Warmwasser anzuschließen. So fällt die Stromleistung weg, die zum Aufwärmen des Wassers notwendig wäre.

Beim Lüften die Heizung ganz abdrehen Der Caritas-Experte empfiehlt immer quer- und stoßzulüften. Währenddessen sollten die Heizungen komplett runtergedreht sein. Weil Mieter nicht selbst so große Projekte wie etwa einen Fenstertausch angehen können, gibt es hier den Tipp, zugige Fensterritzen mit Dichtstreifen zu versorgen.

Wer weitere Tipps braucht oder Interesse an einem Stromsparcheck hat und nicht weiß, ob er die Bedingungen erfüllt, kann unter: www.stromspar-check.de alles nachlesen und Kontakt aufnehmen. Unter: https://steckys-spartipps.de/ gibt es weitere Tipps zum Sparen.