Schafft das Land die Energiewende? Spät reißt Ministerpräsident reißt das Ruder herum, kommentiert StZ-Autor Reiner Ruf.

Stuttgart - Seit zehn Jahren regiert Winfried Kretschmann, als Klima-Ministerpräsident ist er dabei nicht in Erscheinung getreten. Immer kam etwas dazwischen: erst der Kampf um Stuttgart 21, später die Flüchtlingskrise und zuletzt die Pandemie. All das absorbierte die Aufmerksamkeit des grünen Regierungschefs; ganz besonders gilt dies für die Transformation der Autoindustrie, die Arbeitsplätze und Wohlstand in der Region gefährdet. Die Abhängigkeit von Daimler, Porsche, Bosch & Co ist zuletzt sogar noch gestiegen. Das ist schlecht, aber eben eine Tatsache. Schnell hatte Kretschmann nach der Amtsübernahme 2011 erkannt, dass die Machtfrage in Baden-Württemberg vom Auto abhängt. So ist er zum Auto-Ministerpräsidenten geworden. Regelmäßig posiert er vor dicken Schlitten, vor Bahnen und Bussen sieht man ihn eher nicht.