Hufschläge? Hufschläge! Simon Daws, der Geister-Guru von Prestbury, hat wohl doch nicht zu viel versprochen. Immer länger werden die Schatten im meistbespukten Dorf Englands, und immer näher kommt dieses fast hypnotische Hufklappern bei dem Ghost-Walk zu den 16 wissenschaftlich nachgewiesenen Geistern dieser Ortschaft am Rande der Cotswolds, dem hügelig-sattgrünen "Herzen Englands". Doch wurden wir am Friedhof, wo ein schwarzer Abt spuken soll, nicht fündig. Und auch nicht am Sundial Cottage, wo das unaufhörliche Spinettspiel eines Mädchens bislang noch jeden Bewohner in den Wahnsinn getrieben haben soll.

 

Hier in der Mill Street scharrt jetzt aber auch Simon nervös mit den Füßen, der mit seiner Frau den 400 Jahre alten Pub Royal Oak Inn betreibt und sagenhaft blutige Steaks serviert. Exakt an dieser Wegbiegung war im großen Bürgerkrieg ein Soldat in vollem Galopp in ein über die Straße gespanntes Seil geritten, exakt hier sucht er seit 400 Jahren nach seinem Kopf, den aber die Bürger gut versteckt haben. Doch wieder große Enttäuschung, dieser Reiter ist alles andere als kopflos. "Jane", ruft Simon und schüttelt der Reiterin die Hand. Aus der Dunkelheit schallt der Schrei einer Eule. Die Menschen in Prestbury sagen, der Schrei der Eule sei ein Ruf nach den Seelen der Untoten. In dieser Nacht schrie die Eule vergeblich.