Die „Entdeckung“ Amerikas durch Kolumbus 1492 löst eine globale Kettenreaktion aus, die in einem Gemetzel endet. Statt der erhofften Goldschätze liefert der Seefahrer Sklaven nach Europa. Den Rest besorgen Pocken, Grippe und Masern.

Valladolid/San Salvador - Valladolid, 20. Mai 1506: In der Hauptstadt des Königreichs Kastilien geht alles seinen gewohnten Gang. Niemand nimmt Notiz davon, dass an diesem Tag ein alter, gichtgebeugter und verbitterter Mann die Augen für immer schließt. Kein Wort über ihn in der Stadtchronik. Dabei war sein Name zehn Jahre zuvor in aller Munde: Cristoforo Colombo, oder, wie er nach der Erhebung in den Adelsstand hieß: Don Cristobal Colón, wurde zum gefeierten Europäer. Er hatte, so glaubten er und die meisten, den westlichen Seeweg nach Indien gefunden.