Die IG Kultur hat sich mit dem Ordnungsamt der Stadt Sindelfingen abgestimmt: Wenn in dem Kulturzelt die Seitenwände entfernt werden, können Veranstaltungen auf dem „Grünen Platz“ als Open-Air gelten.

Sindelfingen - Die IG Kultur Sindelfingen hat auf dem Grünen Platz auf dem ehemaligen Volksbank-Areal ein Zelt aufstellen lassen, in dem ab diesem Freitag Konzerte und andere Kulturveranstaltungen stattfinden sollen. Auch für einige Programmpunkte der Biennale Sindelfingen, die am 26. Juni beginnt, ist das Zelt als Veranstaltungsort vorgesehen.

 

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Unklar war zunächst, welche Hygienevorgaben für die Veranstaltungen in dem Kulturzelt gelten sollen. Aus einer Pressemitteilung zur Biennale Sindelfingen ging zunächst hervor, dass die Stadtverwaltung Darbietungen in dem Zelt als Veranstaltungen im Innenraum betrachtet und deshalb unter anderem für den Einlass ein 3G-Nachweis (getestet, geimpft, genesen) erforderlich wäre.

„Quasi eine Open-Air-Veranstaltung mit Dach“

„Wir halten uns da an die geltenden Bestimmungen“, hatte Ingo Liedtke, der Vorsitzende der IG Kultur, noch während des Zeltaufbaus am Mittwoch gesagt. Man wolle aber so bald wie möglich mit der Stadt abklären, ob Veranstaltungen im Kulturzelt nicht doch als Open-Air gelten könnten, wenn die Wände zu allen Seiten entfernt werden. Bei den aktuellen Sommertemperaturen wäre dies ja durchaus möglich.

Mittlerweile hat die IG Kultur diese Frage mit dem Sindelfinger Ordnungsamt klären können. „Wir haben tatsächlich unsere Rechtsauffassung bestätigt erhalten, dass es sich bei Entfernen der Seitenteile um eine Open-Air-Veranstaltung quasi mit Dach handelt“, teilt Hilmar Kallweit, der stellvertretende Vorsitzende der IG Kultur, mit. „Damit können wir auf den Nachweis von Test, Impfung oder Genesenenstatus verzichten“, erklärt er. Außerdem, so der Vereins-Vize, dürfen die Zuschauer bei Einhaltung des Mindestabstands ihre Masken am Sitzplatz entfernen. Die Erfassung der Adressdaten der Besucher sei aber weiterhin erforderlich, betont Kallweit. Dazu werde man die Luca-App nutzen oder alternativ Karteikärtchen einsetzen, die dann von den Gästen ausgefüllt werden müssen.

Keine Sonderregel bei Gewitter

Stellt sich nur die Frage, welche Regelung im Falle eines starken Gewitters greift. Würde die IG Kultur dann die Zeltwände wieder hochfahren? Aber wie wäre das dann mit der Nachweispflicht? „Das wäre nicht praktikabel“, erteilt Hilmar Kallweit diesen Überlegungen eine Absage. Deshalb bleibe das Zelt bei jeder Witterung offen. Bei gefährlicher Unwetterlage werde man die Veranstaltung eben abbrechen müssen. „Das ist dann so wie bei jedem anderen Open-Air“, sagt Hilmar Kallweit.

City-Marketing will Kulturzelt für weitere drei Wochen nutzen

Am 24. Juli endet das Programm der IG Kultur auf dem „Grünen Platz“ mit dem Auftritt der A-Cappella-Band Unduzo. Das Kulturzelt soll dann aber noch für weitere drei Wochen stehen bleiben. Das City-Marketing Sindelfingen wolle das Zelt bis einschließlich 16. August für weitere Kulturveranstaltungen nutzen, teilt die IG Kultur mit.

Sofern die Infektionszahlen weiter auf einem niedrigen Niveau bleiben und keine vierte Corona-Welle über das Land schwappt, soll im Herbst der Veranstaltungsbetrieb im Sindelfinger Pavillon wieder starten. In den letzten Monaten haben die Sindelfinger Kulturmacher hier auf kostenlose Livestreams gesetzt. „Das werden wir auch beibehalten“, kündigt Vereinschef Ingo Liedtke an, dass man zusätzlich zu dem Live-Publikum vor Ort auch weiterhin ein digitales Angebot machen will.

Weiterhin Streamings – zum Beispiel Krankenhauspatienten

Künftig sollen die Livestreams dann aber als niederschwelliges kostenpflichtiges Angebot all jene erreichen, die aus welchen Gründen auch immer die Veranstaltungen nicht vor Ort besuchen können. „Denkbar wäre zum Beispiel, Konzerte zu Patienten ins Krankenhaus zu streamen“, sagt Liedtke.

Weitere Informationen zum Programm im Sindelfinger Kulturzelt finden sich unter www.igkultur.de auf der Homepage des Kulturvereins.