Auch der Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn reist mit nach Melbourne, wo am Samstag über den Austragungsort für die Turn-WM 2019 entschieden wird. Die zwei Bewerber aus Deutschland und den Niederlanden gelten als Kandidaten auf Augenhöhe.

Sport: Gerhard Pfisterer (ggp)

Stuttgart - Knapp 26 Stunden hin und zurück nach Australien für ein schwäbisches Mittagessen und eine 15-minütige Präsentation – Fritz Kuhn ist dabei. Der Stuttgarter Oberbürgermeister gehört zu der siebenköpfigen deutschen Delegation, die am Mittwoch nach Melbourne aufgebrochen ist. Dort werden am Samstag die Turn-Weltmeisterschaften 2019 vom Weltverband Fig vergeben. Stuttgart ist einer von zwei Kandidaten, der Rivale heißt Rotterdam.

 

„Stuttgart hat ein sehr erfahrenes und begeistertes Turnpublikum, deshalb gehört die WM in unsere schöne Stadt“, sagte Fritz Kuhn vor der Abreise im Rathaus. An diesem Freitag steht im Munich Brauhaus in Melbourne ein „German Lunch“ auf dem Programm. Bei dem Mittagessen soll den 46 stimmberechtigten Mitgliedern des Fig-Councils mit Maultaschen, Kartoffelsalat und eigens importiertem Apfelsaft die Stimmabgabe für Stuttgart schmackhaft gemacht werden. Die Entscheidung fällt nach den kurzen Präsentationen der Bewerber am Samstagmorgen. „Man fliegt bloß los, wenn man auch guter Dinge ist, dass man es packt“, sagte Fritz Kuhn reisebereit im schicken Freizeitlook statt wie gewohnt im Anzug.

Kurze Wege und Weltklassepublikum als Trümpfe

Neben ihm stand bei der Pressekonferenz vor dem Abflug Rainer Brechtken. „Dass der OB mitreist, ist ein klares Signal, wie sehr Stuttgart die WM will, und ein klares Bekenntnis zur Sportstadt Stuttgart“, sagte der Präsident des Deutschen Turner-Bundes. „Es wird ein heißer Kampf.“ Denn die beiden Bewerber bewegen sich in etwa auf Augenhöhe als bewährte Ausrichter mit sehr gutem Ruf. Stuttgart war 1989 und 2007 bereits WM-Gastgeber, Rotterdam 1987 und 2010.

Die deutsche Delegation versucht in Melbourne mit einem Konzept der kurzen Wege im Neckarpark und dem Weltklassepublikum in der deutschen Turnhauptstadt zu punkten. „Die WM 2007 war die beste aller Zeiten – ich hoffe, dass Stuttgart die WM 2019 bekommt“, sagte der Turnstar Fabian Hambüchen aus Wetzlar. Studienbedingt zählt er nicht zur Delegation – und auch wegen des Bundesliga-Spitzenduells mit dem MTV Stuttgart am Samstag (18 Uhr) bei der TG Saar.