Bei der „Anomalie“ die auf der Baustelle für ein Wohnbauprojekt in Böblingen in der Erde geortet wurde, handelt es sich nicht um eine scharfe Bombe. Eine Entschärfung muss deshalb nicht stattfinden – und die Anwohner können am Sonntag ausschlafen.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Böblingen - Rund 1900 Böblinger können ihr Wochenende nun ungestört genießen: Der Kampfmittelbeseitigungsdienst gibt Entwarnung. bei dem Fund auf einer Baustelle an der Herrenberger Straße handelt es sich nicht um eine scharfe Bombe, sondern nur um Splitter davon. „Eine Entschärfung, die eine Evakuierung am Sonntag zur Folge hätte, ist deshalb nicht notwendig“, teilt die Stadtverwaltung mit. Damit müssen die betroffenen Bürger nicht schon morgens um 8 Uhr ihre Wohnungen verlassen.

 

Überreste einer detonierten Fliegerbombe

Wie der Kampfmittelbeseitigungsdienst Baden-Württemberg und das auf Kampfmittelfunde spezialisierte Unternehmen Geomer Kampfmittelbergung mitteilte, wurden bei den vorbereitenden Sicherungsarbeiten an der vermeintlichen Fundstelle Splitter einer Weltkriegsbombe gefunden. Die Splitter mit einer Länge von bis zu 70 Zentimeter deuteten darauf hin, dass es sich dabei um die Überreste einer bereits vor rund 75 Jahren detonierten Fliegerbombe handelt.

Die Kampfmittelspezialisten haben die Schürfungen ins Erdreich vorsichtig weitergetrieben. Hierfür wurde ein Minensuchgerät verwendet. Insgesamt kamen drei dieser Bombensplitter zum Vorschein. Nach einer erneuten Sondierung konnte der nun ungefährliche Fund als die vor knapp zwei Wochen entdeckte „Anomalie“ bestätigt werden. Die großen Metallsplitter seien deshalb als eine solche Anomalie eingestuft worden, weil sie in der vorgefundenen Anordnung nicht von einem Bombenblindgänger unterschieden werden konnten.

Der Oberbürgermeister ist erleichtert

Die betroffenen Anwohner sind am Donnerstag, 6. August, im Laufe des Tages mit einem Hauswurf über die obsolet gewordene Evakuierung informiert worden. „Ein Kampfmittelfund im Herzen Böblingens sorgt immer für große Aufmerksamkeit und löst bei vielen ein mulmiges Gefühl aus“, sagte der Oberbürgermeister Stefan Belz. „Deshalb bin ich nun umso erleichterter, dass es sich bei den gefundenen Gegenständen um kein gefährliches Objekt mehr handelt, das entschärft werden muss.“