Sensible Infos über Mitarbeiter waren öffentlich einsehbar.

Pforzheim - Eine peinliche Datenschutzpanne hat der Enzkreis-Landrat Bastian Rosenau jüngst einräumen müssen. In einer Beratungsvorlage für den Jugendhilfeausschuss und den Kreistag, die auch den lokalen Redaktionen vorliegt, waren Namen mit Mitarbeitern des Vereins „Miteinanderleben“ aufgeführt, samt ihrem Einsatzort, ihrem Eintrittsdatum sowie die für sie aufzuwendenden Einsatzkosten genannt. „Wir haben uns bei allen Betroffenen entschuldigt und bedauern diese Panne ausdrücklich“, sagte der Landrat. Die Kreisverwaltung werde künftig peinlich darauf achten, dass so etwas nicht mehr vorkommt. Man habe zudem den Datenschutz-Beauftragten des Landes von dem Vorfall in Kenntnis gesetzt.

 

Gehaltsstrukturen bei „Miteinanderleben“

Das fragliche Dokument war eine Aufstellung des Geschäftsführers des Sozialvereins, Norbert Bogner, über Gehaltsstrukturen bei „Miteinanderleben“, die deutlich unter jenen des Tarifvertrags für den Öffentlichen Dienst liegen. In dieser Situation sei es dem Verein nicht möglich, Mitarbeiter in der derzeitigen Arbeitsmarktlage zu halten und zu finden. Deshalb beantragte der Verein beim Enzkreis eine Erhöhung des Zuschusses für die Sozialarbeit an Berufsschulen sowie die offene Jugendarbeit in Mühlacker, Illingen, Ötisheim, Königsbach-Stein und Wiernsheim um 23 000 auf nunmehr knapp 830 000 Euro, die vom Kreistag bewilligt wurde.

Im Internet war alles einsehbar

Wie die sensiblen Personaldaten freilich in die öffentliche Sitzungsunterlagen gerieten, blieb zunächst ungeklärt. Sie waren zudem offen im Ratsinformationssystem des Kreises im Internet einsehbar. Mittlerweile sind die Namen und die Eintrittsdaten unkenntlich, wohl aber die jeweiligen Einsatzorte, der Stellenumfang und das Gehalt, wodurch immer noch ein Zusammenhang hergestellt werden könnte.