Effizienz im Blick: Acht Kommunen im Enzkreis schließen sich in einem Pilotprojekt zusammen.

Wimsheim - Kosten senken und Umwelt schonen – ein geringerer Energieverbrauch macht beides möglich. Deshalb hat sich Wimsheim vor einem Jahr einem Netzwerk angeschlossen, das sich den effizienten Einsatz von Heizöl, Strom und Wasser in gemeindeeigenen Gebäuden auf die Fahnen geschrieben hat. Diesem Energieeffizienznetzwerk gehören noch Birkenfeld, Engelsbrand, Ispringen, Tiefenbronn, Kieselbronn, Königsbach-Stein und Wurmberg an. Gemeinsam lassen sie sich in Sachen Energieeinsparung beraten.

 

Dieses erste kommunale Energienetzwerk im Land wird als Pilotprojekt vom Land gefördert, erläuterte Reinhold Müller jetzt den Gemeinderäten. Der Hauptamtsleiter gehört neben Bürgermeister Mario Weisbrich und anderen Verwaltungsmitarbeitern zum Wimsheimer Energieteam und nimmt an den Sitzungen des Netzwerks teil. Beraten werden sie dort von Fachleuten der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA), dem Kooperationspartner des Netzwerks. Die Kosten für die Beratungstage werden weitgehend durch Landeszuschüsse gedeckt.

Fehler gemeinsam vermeiden

„Für uns kleine Gemeinden ist es schwierig, alles neu zu erfinden in Sachen Energieeffizienz“, sagte Müller. Beim Austausch zwischen den Gemeinden, der von KEA-Mitarbeitern moderiert werde, bringe jeder seine Erfahrungen ein. Davon könnten alle profitieren, der eigene Aufwand könne reduziert und Fehler könnten vermieden werden, schilderte der Hauptamtsleiter den Mehrwert. Die KEA erarbeitet mit den Kommunen die Themenfelder, die in Angriff genommen werden sollen und stellt auch Zuschussanträge, so Müller.

In Wimsheim haben die Fachleute das Rathaus, die Hagenschießhalle, Grundschule und Kindertagesstätte, Bücherei und Feuerwehrmagazin sowie die Aussegnungshalle untersucht. Eine ganze Reihe von Maßnahmen sind laut Verwaltung möglich, etwa bei der Innenbeleuchtung oder der Steuerungstechnik, bei der Modernisierung der Ölheizung der Grundschule oder der Zentralisierung der Heizkessel in die Hagenschießhalle. Auch über ein Heizkonzept für die Aussegnungshalle wurde nachgedacht, so Müller. Über all diese Investitionen wird der Gemeinderat künftig entscheiden müssen.

Doch auch die Nutzer der Gebäude sollen für einen sparsamen Umgang mit Energie sensibilisiert werden. „Es nützt nichts, wenn nur im Rathaus die Probleme bekannt sind“, sagte Müller. Zusätzlich werden die Hausmeister geschult. Und damit jede Kommune einen Überblick über ihren Energieverbrauch bekommt, wurde mithilfe einer Software ein Energiecontrolling eingerichtet. „Wir kontrollieren die Berichte monatlich und können Schwachstellen zeitnah erkennen und gegensteuern“, sagte Müller.

LED-Lampen schonen die Umwelt

Dass sich Investitionen in Energieeffizienz lohnen, zeigt die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik. Zwar kostete diese rund 250 000 Euro, so Müller. Aber der Stromverbrauch sei nun deutlich geringer, was die Kosten von vorher 42 000 Euro auf jetzt 16 000 Euro jährlich gesenkt habe. Damit amortisiert sich die Investition zwar erst in rund zehn Jahren, die Umwelt profitiert aber jetzt schon davon.