Viele Anekdoten weisen darauf hin, dass Tiere vor Naturkatastrophen unruhig werden. Doch ist das tatsächlich so? Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut in Radolfzell untersuchen, ob Tiere Erdbeben vorhersagen können.

Radolfzell/Capriglia - Gespenstische Szenen sollen sich im Winter des Jahres 373 vor Christus in der griechischen Metropole Helike am Golf von Korinth abgespielt haben. „Alle Mäuse und Marder und Schlangen und Tausendfüßler und Käfer und alle anderen Tiere dieser Art verließen geschlossen die Stadt“, berichtet der mehr als 500 Jahre später geborene römische Autor Aelian. Das habe die Leute natürlich gewundert, aber niemand habe sich einen Reim darauf machen können. Bis fünf Tage später ein gewaltiges Erdbeben sämtliche Gebäude zerstörte und eine riesige Flutwelle ganz Helike unter Wasser setzte. Es gab kaum Überlebende.