Eine AOK-Umfrage zeigt, dass die Prävention gegen Hautkrebs nur unzureichend betrieben wird. Die Versicherten werden ermuntert, die Vorsorgeuntersuchungen stärker in Anspruch zu nehmen.

Die Haut vergisst nicht – insbesondere bei Sonnenlicht kommt es auf den richtigen Schutz an. Mit weit mehr als 200 000 neu erkrankten Betroffenen pro Jahr zählt Hautkrebs laut dem Robert Koch-Institut zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Eine repräsentative Forsa-Umfrage unter 1000 Erwachsenen im Auftrag des AOK-Bundesverbandes zeigt: Jeder Zweite hat zwar Angst, einmal an Hautkrebs zu erkranken, doch ein Drittel schützt seine Haut nicht mit Sonnenschutzmitteln.

 

Viele verwenden nur im Urlaub oder im Freibad Sonnencreme

Obwohl vier von fünf Deutschen der Schutz vor Sonneneinstrahlung sehr wichtig ist, gab fast jeder zweite Mann (46 Prozent) und ein Viertel aller Frauen (24 Prozent) an, im Frühjahr und Sommer allenfalls im Urlaub oder im Freibad Sonnenschutz zu verwenden. Und nur jeder Zweite weiß, was der Lichtschutzfaktor bei Sonnenschutzmitteln bedeutet. Auch die Krebsfrüherkennung, deren Kosten die gesetzliche Krankenkassen alle zwei Jahre ab einem Alter von 35 Jahren übernehmen, wird noch zu wenig genutzt: Etwas mehr als jeder Vierte ab 35 Jahren (28 Prozent) hat das Angebot des Hautkrebs-Screenings bisher nicht in Anspruch genommen. Gudula Kirtschig, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg, rät: „Wer sich schon in jungen Jahren beim Screening mit seinem eigenen Hautkrebsrisiko auseinandersetzt, wird achtsamer mit seiner Haut umgehen.“

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Während der Pandemie kam es sogar zu Einbrüchen bei den Zahlen zur Krebsfrüherkennung, was gesundheitliche Folgen haben könnte: 2020 sind nach Angaben der AOK Baden-Württemberg 1955 Versicherte an einem bösartigem Melanom der Haut erkrankt – davon 1019 Frauen und 936 Männer. Das ist im Vergleich zu 2019 mit 2099 Neuerkrankungen ein Rückgang von rund 8,2 Prozent, gemessen an der Versichertenzahl. Nach AOK-Angaben seien die Gründe für den starken Rückgang im ersten Coronajahr unter anderem darauf zurückzuführen, dass weniger Arztbesuche stattgefunden haben – sei es, weil die Menschen aus Angst vor Ansteckung Arztpraxen gemieden haben und weil in diesem Zeitraum weniger Früherkennungsuntersuchungen angeboten wurden.

Hautkrebsscreening ist eine Kassenleistung

Das Melanom gehöre zu den gefährlichsten Krebsarten. Seit Juli 2008 übernehmen die gesetzlichen Kassen die Kosten des Screenings. Mitglieder können die Untersuchung ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre in Anspruch nehmen. Das Screening muss von einem Haut- oder Hausarzt mit entsprechender Zertifikation durchgeführt werden.

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