Bei allen Stationen ist es immer wieder ein Thema, wie man vor allem junge Schüler an diese Epoche deutscher Geschichte heranführt, welche Möglichkeiten, Mittel und Erfahrungen es dazu gibt. Dazu wurden oft eigene Konzepte entwickelt, manche erfolgreich, manche weniger, oft auch davon abhängig, was da das Ehrenamt ohne öffentliche Unterstützung leisten kann. Kontinuität fällt oft schwer. Es ist wohl so, wie es Schmalzl immer wieder sagt: „Wenn sich die Kommunen ihrer Geschichte nicht stellen, dann stimmt auch alles andere in der Gemeinde nicht.“

 

Eine Aussage, die auch Bezug zur vorletzten Station – die Reise endete in der Gedenkstätte in Vaihingen/Enz – herstellt, zur KZ-Gedenkstätte im Salzbergwerk von  Bad Friedrichshall-Kochendorf. Salzwerkseigner sind das Land und die Stadt Heilbronn, die man von hier aus unterirdisch erreichen kann. Die Existenz der Gedenkstätte stand auf der Kippe, als das Besucherbergwerk geschlossen wurde. Damit entfiel auch der Zugang zu ihr. Dem unablässigen Bestreben der Miklos-Klein-Stiftung, benannt nach einem hier ermordeten ungarischen Fremdarbeiter, und auch dem öffentlichen Druck ist es nicht zuletzt zu verdanken, dass die Südwestsalz mit ihrem „Ja“ zum Besucherbergwerk auch das zum Weiterbestand der Gedenkstätte gab.

Unterirdischer Dom

Hier in einem unterirdischen hallenartigen Dom der Erinnerung ist professionell und ästhetisch das dort herrschende Grauen in Dokumentationen transferiert, aber nicht ausgeblendet worden. Detlef Ernst, die treibende Kraft in der Stiftung, ist, wie es auch der Regierungspräsident und die vielen Ehrenamtlichen von sich erzählen, durch persönliches Erleben geprägt. Seine Erregung ist auch nach Jahren ungedämpft, wenn er davon spricht, was man den etwa 1000 KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern hier angetan hat. Sie lässt auch nicht nach, wenn es um die Verdrängung nach dem Krieg geht. Etwa 400 Menschen kamen hier zu Tode, etwa weitere 250 dann beim finalen Todesmarsch.

Auch hier geht es darum, den Opfern ihre Namen und ihre Geschichte zurückzugeben. Das längst nicht mehr junge Ehepaar Riexinger, das sich so bescheiden im Hintergrund hält, gehörte nicht zu Verdrängern, sie sind da, weil sie bei den Ersten waren, die sich hier positionierten und engagierten.

Praktische Ratschläge

Schmalzl versteht seine Reise nicht nur als Erkundigungs-, sondern auch als Ermutigungsreise. Die praktischen Ratschläge von ihm und auch Sybille Thelen zur Optimierung der Arbeit, aber auch zum Erhalt von Mitteln und Unterstützung haben durchaus Hand und Fuß. Doch es gibt auch Situationen, in denen die Worte fehlen. Eine solche tritt ein an einem der kleinsten und berührendsten Orte dieser Reise. Franz Rechtenbacher, Bürgermeister von Bühlerzell, hat die Gruppe zum Friedhof der so zynisch als „Ausländerkinderpflegestätte“ bezeichneten Einrichtung in den Gantenwald geführt.

Die letzten 200 Meter führen steil durch den Wald, dann hat man die heute durch den Ort betreute Grabanlage erreicht. Von hier reicht der Blick über ein Feld auf ein Anwesen, in dem früher Zwangsarbeiterinnen aus dem Osten gezwungen waren, ihre Kinder zur Welt zu bringen. Wenige Tage später mussten sie zurück zur Arbeit. Die Kinder blieben unter erbärmlichsten Umständen zurück. Bis Kriegsende waren hier mindestens 79 „fremdvölkische“ Kinder untergebracht. Von ihnen starben mindestens 24. Nicht alle Namen sind bekannt.

Vernichtung unter Tage

Bei allen Stationen ist es immer wieder ein Thema, wie man vor allem junge Schüler an diese Epoche deutscher Geschichte heranführt, welche Möglichkeiten, Mittel und Erfahrungen es dazu gibt. Dazu wurden oft eigene Konzepte entwickelt, manche erfolgreich, manche weniger, oft auch davon abhängig, was da das Ehrenamt ohne öffentliche Unterstützung leisten kann. Kontinuität fällt oft schwer. Es ist wohl so, wie es Schmalzl immer wieder sagt: „Wenn sich die Kommunen ihrer Geschichte nicht stellen, dann stimmt auch alles andere in der Gemeinde nicht.“

Eine Aussage, die auch Bezug zur vorletzten Station – die Reise endete in der Gedenkstätte in Vaihingen/Enz – herstellt, zur KZ-Gedenkstätte im Salzbergwerk von  Bad Friedrichshall-Kochendorf. Salzwerkseigner sind das Land und die Stadt Heilbronn, die man von hier aus unterirdisch erreichen kann. Die Existenz der Gedenkstätte stand auf der Kippe, als das Besucherbergwerk geschlossen wurde. Damit entfiel auch der Zugang zu ihr. Dem unablässigen Bestreben der Miklos-Klein-Stiftung, benannt nach einem hier ermordeten ungarischen Fremdarbeiter, und auch dem öffentlichen Druck ist es nicht zuletzt zu verdanken, dass die Südwestsalz mit ihrem „Ja“ zum Besucherbergwerk auch das zum Weiterbestand der Gedenkstätte gab.

Unterirdischer Dom

Hier in einem unterirdischen hallenartigen Dom der Erinnerung ist professionell und ästhetisch das dort herrschende Grauen in Dokumentationen transferiert, aber nicht ausgeblendet worden. Detlef Ernst, die treibende Kraft in der Stiftung, ist, wie es auch der Regierungspräsident und die vielen Ehrenamtlichen von sich erzählen, durch persönliches Erleben geprägt. Seine Erregung ist auch nach Jahren ungedämpft, wenn er davon spricht, was man den etwa 1000 KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern hier angetan hat. Sie lässt auch nicht nach, wenn es um die Verdrängung nach dem Krieg geht. Etwa 400 Menschen kamen hier zu Tode, etwa weitere 250 dann beim finalen Todesmarsch.

Auch hier geht es darum, den Opfern ihre Namen und ihre Geschichte zurückzugeben. Das längst nicht mehr junge Ehepaar Riexinger, das sich so bescheiden im Hintergrund hält, gehörte nicht zu Verdrängern, sie sind da, weil sie bei den Ersten waren, die sich hier positionierten und engagierten.

Deutliche Kritik

Ernst kritisiert in diesem Zusammenhang mit deutlichen Worten die Stadt Heilbronn – und nicht nur deren Verwaltung –, weil man sich dort immer noch nicht der Geschichte gestellt habe. Hier unten ist man damit konfrontiert, wie Vernichtung durch Arbeit funktionierte, mit welch ausgeklügelter und menschenverachtender Methodik für die Rüstung und den Endsieg geschuftet werden musste, im Namen von „guten Heilbronner Namen“ aus der Industriegeschichte der Stadt. Eindruck macht eine sehr hohe Besucherzahl. Dafür, dass noch viel mehr Menschen hierherkommen, engagiert sich auch Bad Friedrichshalls Bürgermeister Peter Dolderer. Er möchte vermitteln, dass man im Salzbergwerk nicht nur 200 Millionen Jahren Erdgeschichte, sondern auch den letzten Jahrzehnten deutscher Geschichte begegnen kann. Im Jahr besuchen etwa 250 000 Menschen die Gedenkstätten des Landes.