Theresa May hat nach nach der überstandenen Misstrauensabstimmung im britischen Parlament am späten Mittwochabend eine Erklärung abgegeben. Darin schilderte sie, dass sie es als ihre Pflicht ansehe, Großbritannien mit dem Parlament im Rücken aus der EU zu führen.

London - Nur wenige Stunden nachdem der Misstrauens-Antrag gegen Theresa Mays Regierung am Mittwochabend scheiterte, hat die britische Premierministerin eine Erklärung abgegeben. Eine Mehrheit von 325 zu 306 der Abgeordneten hatte May und ihrem Kabinett zuvor im Unterhaus in London das Vertrauen ausgesprochen.

 

In der Ansprache bekräftigte die britische Premierministerin, dass sie es für ihre Pflicht ansieht, Großbritannien aus der EU zu führen. Sie habe bereits Gespräche mit Oppositionspolitikern über den weiteren Brexit-Kurs des Landes geführt, sagte May. Oppositionschef Jeremy Corbyn hatte Diskussionen mit May allerdings verweigert, solange May einen ungeordneten Brexit nicht ausschließe. „Ich bin enttäuscht, dass die Parteiführer der Labour-Party nicht bei den Gesprächen anwesend waren“, bedauerte May.

Nationales Interesse an vorderster Stelle

Die Premierministerin will dem Parlament am Montag darlegen, wie es weitergehen soll, um einen chaotischen EU-Austritt in zehn Wochen doch noch zu verhindern. Zuvor will sie sich mit den anderen Parteien im Unterhaus beraten. „Wir müssen konstruktiv herausfinden, was das Parlament will und das Eigeninteresse hinten anstellen“, sagte sie in ihrer Ansprache vor dem Regierungssitz in London. May betonte auch: „Wir müssen jetzt zusammen kommen und das nationale Interesse an vorderste Stelle stellen und das Referendum liefern.“

Die BBC sendete die Ansprache auf Facebook in einem Live-Video:

Die oppositionelle Labour-Partei in Großbritannien hatte einen Misstrauensantrag gegen die Regierung von Premierministerin Theresa May gestellt. Labour-Chef Jeremy Corbyn reagierte mit der Misstrauensabstimmung am Dienstagabend im Parlament in London, nachdem May das Votum über das Brexit-Abkommen mit der EU klar verloren hatte.