Senioren, die in Heimen untergebracht sind, können sich gegen schlechtes Essen kaum wehren? Wenn sie soziale Netzwerke für sich entdeckt haben, geht das schon. Viele stellen auf einer Facebook-Seite die ihnen aufgetischten Gerichte an den Pranger.

Digital Desk: Sascha Maier (sma)

Stuttgart - Ob essen der Sex des Alters ist oder ob das Unsinn ist – zu einem Lebensabend in Würde gehört vernünftige Ernährung sehr wahrscheinlich dazu. Betrachtet man die Bilder der Facebook-Seite „Residenz Seniorenheim – wir fotografieren unser Essen“, auf der Nutzer des sozialen Netzwerks außerdem auch Krankenhaus-Kost posten, kann man durchaus den Eindruck gewinnen, dass es um das Essen in Altersheimen nicht überall gut bestellt ist.

 

40.000 Menschen folgen dem Pranger für verunfallte Küchenaktivitäten, deren Initiator anonym ist. Auf eine Gesprächsanfrage unserer Zeitung über die Chat-Funktion bei Facebook hat er bislang leider nicht reagiert.

Das Thema Ernährung in staatlichen Einrichtungen – wobei im Fall der Altersheime nur zehn Prozent von staatlichen Trägern rundumfinanziert werden – ist zuletzt wieder aufgeploppt, nachdem Häftlinge in einer Berliner Vollzugsanstalt Bilder ihrer Essensrationen auf Twitter veröffentlicht hatten. Seitdem ist die Diskussion im Gange, ob Gefangene in Deutschland ordentlich genug ernährt werden. Eine Frage, die sich auch für Senioren stellt – mindestens die Facebook-Seite legt den Verdacht nahe, dass auch hier noch Luft nach oben ist.