Wieder schlägt die Lokführergewerkschaft GDL zu – diesmal bei der SWEG. Doch sie hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht.

Wo Claus Weselsky auftritt, steigen ringsum schnell die Hormon-Pegel. Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL gilt als ambitioniert in seinen Machtansprüchen und raubeinig in seinem Vorgehen. Wenn er spricht, lassen Streiks nicht lange auf sich warten, dafür aber die Züge. Diesmal hat Weselsky das landeseigene Verkehrsunternehmen SWEG mit Sitz in Lahr in den Blick genommen. Die Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH betreibt mit etwa 1600 Beschäftigten sowohl Bahnverkehr wie auch Buslinien. In einem Video an die GDL-Mitglieder wirft Weselsky der SWEG-Führung vor, „Bedrohung, Angst um den Arbeitsplatz und Willfährigkeit erzeugen“ zu wollen. Das klingt dramatisch. Und den Worten folgen auch Taten. Seit Donnerstagmorgen, zwei Uhr, sind die Pendler im Südwesten für fünf Tage erneut von Zugausfällen betroffen. Was ist da los?