Der erste Teil war pfiffig, der zweite schon weniger inspiriert, aber nun schleppt sich die „Nachts im Museum“-Reihe nur noch durch die Szenen. Interessant, dass auch das Drehbuch vom Schwinden der Magie erzählt, von der Erstarrung der belebten Wachsfiguren.

Stuttgart - Nachts, wenn alles schläft, sieht die Welt ganz anders aus. Schon Charlie Chaplin erkundete als Nachtwächter in „Moderne Zeiten“ (1936) ein verwaistes Kaufhaus und vergnügte sich ungehemmt dort, wo tagsüber der schnöde Mammon regierte. Mit der „Nachts im Museum“-Reihe greift der Regisseur Shawn Levy diesen kindlichen Traum auf und erobert pädagogisch wertvolle Ausstellungsräume für fröhlichen Schabernack.

 

Auch im dritten Teil der Reihe, „Das geheimnisvolle Grabmal“, muss der Museumswächter Larry Daley (Ben Stiller) die Eskapaden zum Leben erweckter Exponate unter Kontrolle bekommen. Nachdem Larry im zweiten Teil 2009 Teddy Roosevelt (Robin Williams) und andere durch Magie zum Leben erweckte Wachskameraden vor der Kellerarchivierung bewahrt hat, organisiert er nun eine Benefizshow. Während der Vorstellung bricht jedoch Chaos aus.

Trotz der erneut starken Besetzung fehlt es diesmal an Schwung. Die Rührung, den im August gestorbenen Williams noch einmal zu sehen, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Geschichte auserzählt ist. Zwar gibt es witzige Momente, etwa die Verfolgungsjagd durch ein Escher-Gemälde, und einen selbstironischen Gastauftritt von Hugh Jackman, doch der Film hangelt sich von Szene zu Szene. Das Verhältnis von Larry zu seinem mittlerweile fast erwachsenen Sohn Nick (Skyler Gisondo) ist eine Nebensache, der das Drehbuch kaum Raum zur Entfaltung lässt. Der spielerische, anarchische Umgang mit dem kulturellen Erbe ist endgültig einer öden Leistungsschau der Trickabteilung gewichen. Sehr komisch ist das nicht.

Nachts im Museum: Das geheimnisvolle Grabmal. USA 2014. Regie: Shawn Levy. Mit Ben Stiller, Robin Williams, Owen Wilson, Dan Stevens, Ben Kingsley. 97 Minuten. Ab 6 Jahren.