Beim Helfen in Notsituationen sind die jungen Sanitäter der Heckengäuschule ganz vorne mit dabei.

Mönsheim - Gekonnt wenden Tim und Jana den Rettungsgriff an, der auch als Rautekgriff bekannt ist. Er kommt dann zum Einsatz, wenn man jemanden aus einer Gefahrensituation bergen will. Die beiden Schüler der Gemeinschaftsschule Heckengäu sind Teil des neuen hauseigenen Sanitätsdiensts und haben dort weit mehr als den Rautekgriff gelernt. Dass es an der Schule inzwischen einen solchen Sanitätsdienst gibt, ist den beiden Lehrkräften Sarah Braun und Renate Wollinger zu verdanken, die sich im Herbst zu Erste-Hilfe-Ausbilderinnen qualifiziert haben.

 

Bereits seit einem Jahr werden die Siebtklässler der Schule kontinuierlich ausgebildet. Dafür wurde eigens eine AG eingeführt. Seit Anfang des Schuljahres sind nun zusätzlich die neuen Fünft- und Sechstklässler hinzugekommen. Sie lernen regelmäßig etwas Neues zum Thema Erste Hilfe und werden so mit der Zeit auf den Stand der Älteren Mitschüler gebracht. „Voneinander zu lernen, sich gegenseitig zu helfen und somit die Schulgemeinschaft zu stärken, ist ein zentraler Punkt des Schulsanitätsdienstes“, erklärt Sarah Braun, die als Ersthelferin ihre Schüler ausbildet. Darum sind sie auch immer in Dreier-Teams unterwegs, die bewusst aus einem Fünft-, einem Sechst- und einem Siebtklässler bestehen.

Der psychologische Aspekt spielt eine wichtige Rolle

Das klassenübegreifende Programm hat aber noch einen weiteren Vorteil: Die Appenberg-Grundschule Mönsheim profitiert von den älteren Schülern der Gemeinschaftsschule, die beim Pausendienst in den Teams auf dem gemeinsamen Hof mit dabei sind. Außerdem können ältere Schüler, die ab der achten Klasse an den Standort nach Wiernsheim wechseln, die dortigen Grundschüler ebenfalls begleiten. Durch die diesjährige Erstausbildung von der fünften Klasse an wird gewährleistest, dass kontinuierlich ein Schulsanitätsdienst an beiden Standorten zur Verfügung steht.

Souverän präsentieren Lilly und Lena in der AG die stabile Seitenlage. Beim Anbringen des Fingerkuppenverbands wird deutlich, dass es nicht nur um das Anwenden von gelernten Griffen geht, sondern auch der psychologische Aspekt eine Rolle spielt: Gezielt wird das Übungsopfer während des Verbindens nach aktuellen Lieblingsfilmen gefragt, um es abzulenken und eine Konversation eingefädelt, in der beruhigend zugeredet wird.