Chef vom Dienst: Tobias Schall (tos)

Im Hintergrund wird derweil der nächste Protest verhandelt. Der Zeitplan ist da längst nicht mehr einzuhalten. Der Hallensprecher versucht, den Zuschauern das Geschehen schmackhaft zu machen: „Dies ist olympische Geschichte – und sie sind live dabei. Darüber wird man noch in Jahren sprechen.“ Der Protest wird abgelehnt. „Die Zeitautomatik war kaputt. Eine Extrasekunde hat die Kampfrichterin angesagt. Beide Kämpferinnen haben akzeptiert. „In dieser Zeit hat Heidemann den korrekten Treffer erzielt“, sagt Frantisek Janda, Präsident des Europäischen Verbandes.

 

Michael Vesper strahlt im Excel-Center, wo heute die Florettfechter mit Benjamin Kleibrink und Peter Joppich es Heidemann nachtun wollen. Der Chef de Mission des deutschen Teams hatte zuvor etwas zerknirscht das erste Wochenende bilanziert, zwei Tage, an denen Hoffnungen unerfüllt blieben. Erstmals seit 44 Jahren gab es keine Medaille zum Auftakt. „Wir sind nicht zufrieden.“ Stand Montagnachmittag.

Ist der Knoten geplatzt?

Dann kam Britta Heidemann, die erste Medaille – und das Ende des Wartens. „Für unsere Mannschaft ist jetzt hoffentlich der Knoten geplatzt“, sagt Vesper – und ergänzt: „Natürlich ist das kein schöner Begleitumstand der ersten Medaille, aber Britta hat sich korrekt durchgesetzt.“

Der Weg zu dieser Medaille war steinig und schwer. Nach ihrem Olympiasieg 2008 war auf Heidemann viel eingeprasselt. Sie war präsent in den Medien, engagierte sich in vielen sozialen Projekten, war mit Bildungsministerin Annette Schavan in China. Sie hatte Motivationsprobleme, nach all den großen Erfolgen war der Alltag schwer. In der Weltrangliste rutschte sie bis auf Platz 126 durch, bei der WM 2011 schied sie in der Vorrunde aus, im Winter musste sie an der Hand operiert werden. Sie war am Tiefpunkt ihrer Karriere. „Ich habe ziemlich lange keine Pause vom Sport gemacht. Das Wichtigste ist, dass man nicht in eine Depression gerät“, sagt sie über diese kritische Phase ihres Lebens.

Im Hintergrund wird der Protest verhandelt

Im Hintergrund wird derweil der nächste Protest verhandelt. Der Zeitplan ist da längst nicht mehr einzuhalten. Der Hallensprecher versucht, den Zuschauern das Geschehen schmackhaft zu machen: „Dies ist olympische Geschichte – und sie sind live dabei. Darüber wird man noch in Jahren sprechen.“ Der Protest wird abgelehnt. „Die Zeitautomatik war kaputt. Eine Extrasekunde hat die Kampfrichterin angesagt. Beide Kämpferinnen haben akzeptiert. „In dieser Zeit hat Heidemann den korrekten Treffer erzielt“, sagt Frantisek Janda, Präsident des Europäischen Verbandes.

Michael Vesper strahlt im Excel-Center, wo heute die Florettfechter mit Benjamin Kleibrink und Peter Joppich es Heidemann nachtun wollen. Der Chef de Mission des deutschen Teams hatte zuvor etwas zerknirscht das erste Wochenende bilanziert, zwei Tage, an denen Hoffnungen unerfüllt blieben. Erstmals seit 44 Jahren gab es keine Medaille zum Auftakt. „Wir sind nicht zufrieden.“ Stand Montagnachmittag.

Ist der Knoten geplatzt?

Dann kam Britta Heidemann, die erste Medaille – und das Ende des Wartens. „Für unsere Mannschaft ist jetzt hoffentlich der Knoten geplatzt“, sagt Vesper – und ergänzt: „Natürlich ist das kein schöner Begleitumstand der ersten Medaille, aber Britta hat sich korrekt durchgesetzt.“

Der Weg zu dieser Medaille war steinig und schwer. Nach ihrem Olympiasieg 2008 war auf Heidemann viel eingeprasselt. Sie war präsent in den Medien, engagierte sich in vielen sozialen Projekten, war mit Bildungsministerin Annette Schavan in China. Sie hatte Motivationsprobleme, nach all den großen Erfolgen war der Alltag schwer. In der Weltrangliste rutschte sie bis auf Platz 126 durch, bei der WM 2011 schied sie in der Vorrunde aus, im Winter musste sie an der Hand operiert werden. Sie war am Tiefpunkt ihrer Karriere. „Ich habe ziemlich lange keine Pause vom Sport gemacht. Das Wichtigste ist, dass man nicht in eine Depression gerät“, sagt sie über diese kritische Phase ihres Lebens.

Glücklich ohne Smartphone

Britta Heidemann, die adrette wie kluge Vorzeigefrau der deutschen Fechter, hat den Weg zurück gefunden, sie nimmt sich ihre Auszeiten, sie hat sogar ihr Smartphone entsorgt und stieg auf ein älteres Modell um. Um ihr Leben zu entschleunigen. Das Feuer ist zurückgekehrt. „Ich bin fast wie ausgewechselt. Die Nervosität, ständig aufs Handy zu gucken ist weg.“ Gestern dürfte es nicht still gestanden haben.