Landwirtschaftsminister Peter Hauk warnt davor, dem Wolf „blauäugig“ zu begegnen. Er fordert, Haftungsfragen frühzeitig zu klären.

Stuttgart - Nach Angriffen von Wölfen auf Weidetiere und Rotwild im Südwesten rüstet sich das Land für mögliche Rudelbildungen der Raubtiere. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass nach dem Vorkommen erster männlicher Tiere bald auch Wölfinnen nachkommen und sich so Rudel bilden“, sagte der für den Ländlichen Raum zuständige Minister Peter Hauk (CDU).

 

„Dann geht die Diskussion erst richtig los“, meinte er. Erfahrungen in anderen Bundesländern zeigten, dass drei bis fünf Jahre nach den ersten Wolfsvorkommen sich Rudel bilden können. Der Minister mahnte, dass dafür die Weichen gestellt werden müssten - zum Beispiel für die Regulierung von Schäden, die durch das Reißen von Schafen oder anderen Weidetieren entstehen. Die Haftungsfrage sei bislang nicht ausreichend geklärt.

Wer kommt für Schäden auf?

Dabei gehe es nicht nur um Ersatz für gerissene Tiere, sondern auch um Fälle, in denen zum Beispiel Schafsherden in Panik geraten, Zäune durchbrechen und auf einer Straße Unfälle verursachen könnten. „Es muss geregelt werden, wer für solche Schäden aufkommt“, sagte Hauk. Er warnte davor, dem Wolf „blauäugig“ zu begegnen - auch wenn das Raubtier unter Schutz steht. „Eine Willkommenskultur ohne eine Haftungsübernahme durch die Naturschutzverwaltung wäre fehl am Platz.“