Obwohl die deutsche Corona-Warn-App erst Mitte Juni fertig sein soll, ist mittlerweile bekannt, wie sie aussehen wird. Weil die Entwickler Transparenz versprochen haben, wurden neben dem Quellcode nun auch erste Screenshots veröffentlicht.

Stuttgart - Vor etwa vier Wochen beauftragte die Bundesregierung die beiden deutschen IT-Unternehmen SAP und T-Systems, eine Tochterfirma der Deutschen Telekom, damit, eine Corona-Warn-App für Deutschland zu entwickeln. Die App, die ab Mitte Juni über die entsprechenden Stores zum Download zur Verfügung stehen soll, nimmt nun immer mehr Formen an.

 

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Das zeigen erste Screenshots der Anwendung, die neben dem vollständigen Quellcode auf einer eigens geschalteten Webseite auf der Entwickler-Plattform GitHub veröffentlicht wurden und das Design für die beiden Betriebssysteme iOS und Android zeigen.

Die Benutzeroberfläche sei „der eigentliche Punkt, an dem die Interaktion zwischen Mensch und Gerät stattfindet“, erläutert SAP-Cheftechnologe Jürgen Müller in einem Beitrag auf LinkedIn und versichert: Die App werde deshalb „für jeden entwickelt und setzt auf uneingeschränkte Inklusion, unabhängig von Alter, körperlicher Verfassung, oder Bildungsstand.“ Auch werde die Anwendung, deren erste Version auf Deutsch und Englisch zur Verfügung stehen wird, zeitnah in weiteren Sprachen wie etwa Türkisch erhältlich sein.

App soll möglichst einfach bedienbar sein

Die deutsche Corona-Warn-App solle zudem ansprechend gestaltet sein und die neuesten Funktionen für Barrierefreiheit beinhalten. „So können Menschen mit und ohne Behinderung die Anwendung einfach bedienen und mit ihr interagieren“, schreibt Müller. Hierfür werde die App alle Barrierefreiheits-Funktionen in den jeweiligen Betriebssystemen unterstützen.

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Weil die Entwickler versprochen hatten, die Tracing-App möglichst transparent zu entwickeln, wurden neben den Screenshots der Benutzeroberfläche über Pfingsten auch alle restlichen, noch nicht veröffentlichten Quellcodes für die App auf GitHub publiziert. In dem Open-Source-Projekt hätten sich bislang über 65.000 freiwillige Software-Experten die bereits veröffentlichten Quellcodes angesehen und 285 von ihnen eigene Vorschläge für Verbesserungen gemacht. „Dieses Engagement ist ausgezeichnet und zeigt, was für eine lebhafte Softwareentwicklungs-Kultur wir in Deutschland haben“, freut sich Müller.

App zeigt Ansteckungsrisiko in einem Gebiet an

Mit der App können die Nutzer sehen, wie stark das Ansteckungsrisiko in dem Gebiet ist, in dem sie sich gerade aufhalten. Dazu sendet die App anonymisierte Kurzzeit-Identifikationsnummern via Bluetooth aus, die von anderen App-Anwendern in der Nähe empfangen werden können. Wird ein Nutzer positiv auf Covid-19 getestet und dieser Status in der App erfasst, werden die anderen betroffenen Anwender darüber informiert, dass sie sich in der Vergangenheit in der Nähe einer infizierten Person aufgehalten haben.