Eine illustre Gästeschar von 200 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport war am Donnerstagabend bei der ersten Stallwächterparty in Schorndorf zu Gast. Deren Ziel war es, Organisatoren und Multiplikatoren auf die Landesgartenschau 2019 einzuschwören.

Regio Desk: Achim Wörner (wö)

Schorndorf - Eines muss man den Macherinnen und Machern der Remstal-Gartenschau 2019 lassen: im Improvisieren sind sie auf jeden Fall spitze. Denn kaum war die erste Stallwächterparty am Donnerstagabend rund um das Kleinod der früheren Lederfabrik Röhm in Schorndorf eröffnet, ging ein heiliges Donnerwetter über dem Land nieder.

 

Die illustre Gästeschar von 200 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport musste angesichts des kurzen, aber heftigen Platzregens in eine leer stehende Halle flüchten. Pitschnass kamen manche ebenso an wie die Servicekräfte, die ihre Utensilien in Sicherheit brachten. Der guten Stimmung aber tat dies keinen Abbruch. Zunächst überdacht, später wieder im Freien, wurde einfach weitergefeiert. Und den Zweck erfüllte das gemütliche Beisammensein am Ende definitiv: Organisatoren und Multiplikatoren auf die Landesgartenschau einzuschwören.

Trommeln für die längste Landesgartenschau

Es ist ein ehrgeiziges Projekt, zu dem sich 16 Kommunen, drei Kreise und zwei Regionen zusammengeschmiedet haben. In vier Jahren wollen die Partner nicht nur die im doppelten Sinn „längste Landesgartenschau aller Zeiten“ eröffnen – Dauer 205 Tage, an einem Fluss von 80 Kilometern – sondern auch die erste interkommunale. Da kann es nicht schaden, früh nach außen zu trommeln – sowie nach innen den Schulterschluss zu üben. Denn die vielen Interessen unter einen Hut bringen zu wollen, „ist ein Experiment“, wie Schorndorfs Oberbürgermeister und Gastgeber Matthias Klopfer am Rande bekannte.

Für ein gutes Gelingen, soviel steht fest, braucht es funktionierende Netzwerke. Und diese zu stärken – dazu diente die erste Stallwächterparty im Rems-Murr-Kreis auch. Der Titel lehnt sich an die berühmte Stallwächterparty des Landes Baden-Württemberg an, die sich seit den Bonner Anfängen 1964 am heutigen Regierungssitz in Berlin zu einem der größten alljährlichen politischen Branchentreffs gemausert hat. Als Gastgeber fungiert hat dort im Juli Bundesratsminister Peter Friedrich (SPD), der es sich nicht nehmen ließ, auch die Stallwächterparty im Remstal zu eröffnen. Leider sei er zu spät auf den Gedanken gekommen, die Stallwächterparty mit einem Franchise-Konzept zu unterlegen und für eine Konzession Geld zu verlangen. „Doch die Veranstaltung hat trotzdem meinen Segen“, sagte augenzwinkernd der sichtlich gut gelaunte Landesminister.

Jede Menge Prominenz

Kein Wunder angesichts des mediterranen Flairs direkt an der Rems. Und auch an interessanten Gesprächspartnern mangelte es nicht. Zahlreiche Landtagsabgeordnete waren gekommen, zudem die Kultusstaatssekretärin Marion von Wartenberg. Der frisch angetretene Rems-Murr-Landrat Richard Sigel gab sich samt Gattin ebenso die Ehre wie die international erfolgreiche Degenfechterin Monika Sozanska.

Nicht fehlen durften natürlich die Rathauschefs der Remstalkommunen, die sich zugleich in einer Fotoausstellung an ihren Lieblingsplätzen präsentierten: Fellbachs Schultes Christoph Palm beispielsweise auf dem Drei-Meter-Brett des F-3-Bades oder Schwäbisch Gmünds Richard Arnold mit hochgekrempelten Hosen in der Rems. Arnold ist übrigens jener Stadtobere, der die Segnungen einer Gartenschau konkret erfahren hat. Schwäbisch Gmünd nutzte die Veranstaltung 2014 für eine regelrechte Stadtreparatur – und lockte in den Sommermonaten mehr als zwei Millionen Gäste an. So gesehen liegt die Messlatte für 2019 hoch. Eines haben die 16 Kommunen, die die Stallwächterparty zur Tradition machen wollen, nun aber schon bewiesen: gemeinsam feiern können sie.