Thomas und Jördis Renz haben sich in der TV-Show „First Dates“ auf Vox kennengelernt, Hals über Kopf verliebt – und quasi vom Fleck weg geheiratet. Der gastgebende Sternekoch Roland Trettl meinte damals: „Was für ein geiles Paar.“ Wir haben sie besucht.

Leinfelden-Echterdingen - Diese Blicke! Wie er immer wieder über ihren Arm streichelt. Wie sie ihm, wenn er etwas Lustiges sagt, Küsse auf die Wange drückt. Wie sie eng umschlungen die Straße entlanggehen. Jördis und Thomas Renz sitzen am Tisch – händchenhaltend –, und es dringt ihnen aus jeder Pore: Die zwei sind richtig verknallt.

 

Wie ein Sechser im Lotto

Erst am 19. Juni hat sich das Paar im Stuttgarter Standesamt das Ja-Wort gegeben, und wenige Tage zuvor war sie samt ihrem Hund aus Karlsruhe zu ihrem Verlobten nach Echterdingen gezogen. Doch das ist nicht das Besondere an der Beziehung zwischen der 48-Jährigen und dem 59-Jährigen. Dass sich diese zwei Menschen in einander verliebt haben, gleicht dem berühmten Sechser im Lotto.

Kennengelernt haben sich die beiden Ende Oktober 2018 bei einem Blind Date in einer Fernsehshow. Hunderttausende Zuschauer spielen werktags bei „First Dates“ auf Vox Mäuschen und verfolgen vor dem Bildschirm mit, wie zwei wildfremde Singles einander vorgestellt werden und sie sich beim Essen näher beschnuppern. Auch die Arztsekretärin und der Tennistrainer begegneten sich vor den Kameras zum ersten Mal. „Es ist wirklich so, wie man es im Fernsehen sieht“, betont Jördis Renz. „Ich erwarte einen Knaller!“, sagte sie, im dunklen Mantel und im schicken Etuikleid, zum Moderator Roland Trettl. Und was für einen Knaller sie bekam!

Sie wussten: Es kann alles passieren

Die Funken flogen sofort zwischen Jördis und Thomas. „Was für ein geiles Paar“, entfuhr es da sogar dem Gastgeber, und Thomas Renz sagt im Rückblick auf damals: „Ich habe sie gesehen und gedacht, das wird ein super Date. Mir war schnell klar, da ist irgendwas.“ Der Echterdinger spricht von einem Volltreffer, denn „wenn man die Sendung kennt, weiß man, es kann alles passieren“.

Nach der Aufzeichnung der Sendung ging es noch am selben Abend ganz privat in einer Bar in die Verlängerung, und zum zweiten Date kam es am darauffolgenden Wochenende. Der Rest ist Liebesgeschichte.

Nun sind Thomas und Jördis Renz also das allererste „First Dates“-Ehepaar und haben eine Beziehung im Schnelldurchlauf hingelegt. Kennenlernen Ende Oktober, Verlobung Mitte Februar an ihrem Geburtstag, die Heirat Mitte Juni. Zu früh finden das beide nicht. „Wir sind keine 15 mehr und wollen keine zehn Jahre warten“, sagt Jördis Renz. Beide wüssten, was sie wollen, „und eine Garantie gibt es nie“, stellt sie klar.

Sie sind wie Topf und Deckel

Tatsächlich scheinen die Frau mit dem finnischen Vornamen und der Urschwabe so etwas wie Topf und Deckel zu sein. Sie hat zwei erwachsene Töchter, er hat eine, beide haben schon eine Ehe hinter sich, beide treiben viel Sport, beide shoppen gern. Sie mögen es daheim am liebsten ordentlich und ohne Schnickschnack, sagen sie, sie sitzen gern im Café und beobachten die Passanten, beide sind in der Küche nicht die größten Künstler. „Es ist schon fast gruselig, weil so viel passt“, sagte Jördis Renz beim ersten Date mit ihrem Thomas lächelnd in die Fernsehkamera.

Gruselig ist inzwischen derweil gar nichts mehr in dieser Sache. Nach der Turbo-Heirat freuen sich die frisch Verliebten nun auf ein entspanntes und langes Leben in trauter Zweisamkeit. „Die Zeit, die wir haben, wollen wir gemeinsam verbringen“, sagt Jördis Renz und umgreift dabei den Oberarm ihres Mannes. Thomas Renz muss ein bisschen lachen. Dann gibt er zu: „Ich habe mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass ich nach der Sendung verheiratet bin.“