An der Zollberg-Realschule ist ein erhöhter Wert des Chlorgiftes PCB gemessen worden. Nach heftiger Kritik an ihrer bisherigen Informationspolitik geht die Stadt nun in die Offensive.

Esslingen - Als Reaktion auf die anhaltende Kritik an der städtischen Informationspolitik hat der Esslinger Bürgermeister Wilfried Wallbrecht angekündigt, die Fragen rund um die PCB-Belastung in den Klassenräumen der Zollberg-Realschule und anderer städtischer Einrichtungen im Rahmen einer zweiten öffentlichen Veranstaltung zu erörtern. Zu dem anvisierten Zeitpunkt Ende Mai oder Anfang Juni liegen den Worten des Esslinger Rathaussprechers Roland Karpentier auch die Ergebnisse der Mustersanierungen auf dem Tisch, die an zwei Klassenräumen der Schule durchgeführt werden.

 

In einzelnen Räumen der Schule war eine über den zulässigen Grenzwerten liegende Konzentration an polychlorierten Biphenylen gemessen worden. Die Chlorverbindungen gelten als gesundheitsschädlich und stehen in dem Verdacht, Krebserkrankungen auszulösen. Ersten Vermutungen zufolge könnten die Ausdünstungen von Dehnfugen und Deckenplatten stammen.

„Mit der öffentlichen Veranstaltung kommt die Verwaltung dem Wunsch des Gemeinderats entgegen,“, sagt Karpentier. Seinen Worten zufolge werde die Veranstaltung entweder in der Osterfeldhalle in Berkheim oder im Neckarforum in der Stadtmitte stattfinden. Auf der Basis der bis dahin ausgewerteten Ergebnisse der Mustersanierungen werde die Stadtverwaltung die weiteren Sanierungsschritte offenlegen.

Mit der Ankündigung reagiert die Stadtverwaltung auch auf eine gemeinsame Pressemitteilung der Gemeinderatsfraktionen der SPD, der CDU, den Freien Wählern, den Grünen und der FDP. Darin fordern die unterzeichnenden Fraktionsvorsitzenden die Stadt auf, eine „öffentliche und umfassende Informationsveranstaltung“ zu dem Thema anzuberaumen. Parteiübergreifend erachten es die Kommunalpolitiker als unerlässlich, dass eine solche Information zeitnah für die gesamte Schüler- und Elternschaft der Zollberg-Realschule angeboten wird – und das im Sinne einer „größtmöglichen Offenheit und Transparenz“.

Die von der Stadt am Donnerstag, 2. Mai, für einen begrenzten Teilnehmerkreis angebotene Informationsveranstaltung werde zwar ausdrücklich begrüßt, doch sei hierzu mit der Schülermitverwaltung (SMV) und den Elternvertretern der Zollberg-Realschule nur ein kleiner Kreis eingeladen. Die Stadt hat als Erklärung für den überschaubaren Teilnehmerkreis die Kurzfristigkeit und fehlende Räume ins Feld geführt und will an dem Termin auf jeden Fall festhalten. https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.pcb-in-zollberg-realschule-schule-wird-vorerst-nicht-evakuiert.b74eb091-60ab-4e7a-a60f-5cb0e540b3f2.html