40 Jahre lang war Gerhard Gorzellik eine feste Größe im Esslinger Ordnungsamt – nun geht der langjährige Chef des Ordnungs- und Standesamtes in den Ruhestand. Der Stadtverwaltungsdirektor hat viel bewegt und musste manchen Disput durchstehen, wenn widerstreitende Interessen aufeinanderprallten. Doch er hat keine Diskussion gescheut.

Esslingen - Die Verwaltung einer Stadt wie Esslingen funktioniert wie ein großes Getriebe, in dem ein Rädchen ins andere greifen muss. Manche laufen lautlos mit, andere treiben den Mechanismus an. Gerhard Gorzellik hat stets zu den treibenden Kräften im Esslinger Rathaus gehört. Als Leiter des Ordnungs- und Standesamtes war er gefragt, wenn es galt, Dinge in geordnete Bahnen zu lenken oder dafür zu sorgen, dass nichts aus dem Ruder läuft. Das war nicht immer leicht, weil unterschiedlichste Interessen aufeinandertrafen. Wer diese Aufgabe übernimmt, muss wissen, dass er sich nicht nur Freunde macht. Doch wenn er sie richtig macht, kann er sich selbst bei Kritikern Respekt verschaffen. Gerhard Gorzellik darf das für sich in Anspruch nehmen. Deshalb fällt es vielen in Esslingen schwer, sich eine Stadtverwaltung ohne den 64-Jährigen vorzustellen. Sie werden sich an den Gedanken gewöhnen müssen. Nach 46 Jahren im öffentlichen Dienst, davon 40 in Esslingen, geht Gorzellik in den Ruhestand – ein Schritt, der ihm nicht leicht fällt. Und den er doch beherzt geht. So, wie er seine Arbeit stets verstanden hat.