Verwunderet reagieren die Esslinger Grünen auf das Abstimmungsverhalten der CDU.

Esslingen - „Es war eine geheime Wahl“, betont Jörn Lingnau, der Fraktionschef der CDU im Esslinger Gemeinderat. Allerdings bestätigt er dann indirekt doch, dass sich zumindest weite Teile seiner Partei bei der Kür des Esslinger Ordnungs-, Sozial, Kultur- und Schulbürgermeisters nicht für den gewählten Yalcin Bayraktar, sondern für Regina Liebe-Turnbrink aus dem Esslinger Landratsamt entschieden haben.

 

CDU gratuliert Bayraktar zur Wahl

Lingnau: „Ich habe meiner Grünen-Kollegin Carmen Tittel gesagt, dass wir das Vorschlagsrecht der Grünen akzeptieren. Wählen werden wir dann aber die beste Kandidatin oder den besten Kandidaten.“ Noch am Abend habe er, Lingnau, Yalcin Bayraktar aber zu seiner Wahl gratuliert. Die CDU, so kündigt er an, wolle konstruktiv mit dem neuen Bürgermeister zusammenarbeiten.

„Ein wichtiges zeichen für die Stadt“

Carmen Tittel erklärt, ihre Partei habe „sich schon über das Verhalten der CDU gewundert“. Im Vordergrund stehe jetzt aber die Freude über das gute Wahlergebnis des Kandidaten der Grünen. Tittel: „Wir haben jetzt einen tollen Bürgermeister. Es ist längst an der Zeit und ein wichtiges Zeichen in unserer Stadt, dass jemand mit Migrationshintergrund in eine Führungsposition kommt. Das hat Symbolkraft und steht auch für die Vielfalt und Buntheit in unserer Stadt.“ Wie gemeldet, hatten 25 Stadträte für Bayraktar, sieben für Regina Liebe-Tumbrink und fünf für Brigitte Häfele gestimmt. Yalcin Bayraktar will Anfang des kommenden Jahres sein Amt antreten.