Kurz vor Weihnachten hat der Esslinger Gemeinderat die finanzpolitischen Weichen für die kommenden beiden Jahre gestellt. Der Doppelhaushalt 2022/23 ist vom Sparwillen von Gemeinderat und Verwaltung geprägt.

Esslingen - Kommunale Finanzplanung ist in diesen Zeiten ein schwieriges Geschäft: Der Strukturwandel zeigt Wirkung, Corona hat alte Probleme verschärft. Während die Stadt Esslingen in guten Jahren teils mehr als 100 Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen hatte, wird für 2021 nur etwa die Hälfte erwartet. Kein Wunder, dass man im Rathaus von einer „äußerst angespannten Finanzlage“ spricht. Zuletzt waren die Vorzeichen für den Doppelhaushalt 2022/23 wieder etwas freundlicher, weil die Steuerschätzung nach oben korrigiert und die Kreisumlage gesenkt wurde. Dennoch wird für 2022 unter dem Strich ein Minus von 4,3 Millionen Euro erwartet, für 2023 sind es sogar 5,9 Millionen Euro. Deshalb wurden die jüngsten Etatberatungen im Gemeinderat und seinen Ausschüssen vom Sparwillen geprägt – der Doppelhaushalt wurde mit breiter Mehrheit abgesegnet.