Weil die Kosten für die ursprünglichen Pläne zu hoch wären, hat die Esslinger Verwaltung für das Areal bei der Eberhard-Bauer-Halle zahlreiche Einsparungsvorschläge erarbeitet – die haben es in sich.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Marius Osswald hat die Notbremse gezogen. Weil wegen steigender Baukosten das vom Esslinger Gemeinderat zur Verfügung gestellte Budget für den Sportpark Weil bei Weitem nicht ausreichen würde, um alle ursprünglichen Ideen zu verwirklichen, haben sich der Leiter des Amts für Soziales, Integration und Sport und seine Mitarbeiter noch einmal über die Pläne gebeugt.

 

Das Ergebnis: Der Sportpark Weil, der als Ersatz für die für den Wohnungsbau vorgesehene Fläche auf dem VfL-Post-Areal geschaffen werden soll, muss kräftig abspecken. Die Pläne dazu sind jetzt im Ausschuss für Technik und Umwelt vorgestellt worden. Am 2. Oktober soll der Gemeinderat die Vorlage beschließen.

Der Gemeinderat hat 5,4 Millionen Euro genehmigt

5,4 Millionen Euro hat der Gemeinderat genehmigt. Doch als die ersten Angebote für die Baumaßnahmen im Rathaus eintrudelten, war klar, dass man rund 1,2 Millionen Euro mehr in die Hand nehmen müsste, um das Projekt in dieser Form zu verwirklichen. Beim nun vorgestellten Entwurf, betont Osswald, werde man trotz der Sparrunde die meisten Ideen verwirklichen.

Als problematisch wird dabei im Ratsrund allerdings die geplante Halbierung der Parkplätze von 100 auf 47 Stellplätze gesehen. Damit wird die kostenintensive Verlegung der Tennisanlage vermieden. Für den Trainingsbetrieb reicht die Parkfläche zwar aus, bei Wettkämpfen aber wird es eng. Osswald erklärt, dass man an Wettkampftagen das Parken entlang der Champagnestraße erlauben werde.

Das Rasenspielfeld wird nicht gebaut

Dass das neue Kunstrasenfeld näher an die Eberhard-Bauer-Sporthalle heranrücken soll, wird die Sportfreunde kaum stören. Problematischer ist da schon, dass es kein zusätzliches Rasenspielfeld geben wird. Die dafür vorgesehene Fläche bleibt zwar als Trainingswiese erhalten und wird zudem durch zwei Flutlichtmasten aufgewertet. Aber die Hoffnung, neben dem Eberhard-Bauer-Stadion zwei vollwertige Trainingsplätze zu bekommen, müssen begraben werden. Als gewisser Ersatz wird der Rasenplatz im Bauerstadion grundsaniert und ebenfalls mit einer Flutlichtanlage ausgestattet.

Diese Umplanung sei deutlich kostengünstiger als der Neubau eines weiteren Platzes, weil so weniger Erdmassen bewegt werden müssen. Beim Kunstrasenplatz gibt es zudem Überlegungen, wegen der Diskussionen über die Verfüllung mit Kunststoffgranulat auf eine Mischung aus Kork und Sand auszuweichen. Allerdings gibt es in Esslingen auch Bedenken gegen diese nun vorgeschlagene Lösung. Esslingen habe mit einem mit Sand aufgefüllten Kunstrasenplatz keine guten Erfahrungen gemacht – und beim Kork müsse man die Frage stellen, wo das Material herkommen solle und ob der massenhafte Einsatz wirklich umweltfreundlich ist.

Stadt spricht von qualitativ hochwertiger Lösung

Marius Osswald jedenfalls ist überzeugt, dass das Konzept für den Sportpark Weil „qualitativ hochwertig“ ist: Nach wie vor stünden zwei vollwertige und mit Flutlicht ausgestattete Fußballplätze zur Verfügung. Qualitativ sei dies gegenüber dem Bestand auf dem VfL-Post-Areal ein Gewinn. In der Quantität gebe es zwar Einschränkungen. Diese würden aber durch die intensiveren Nutzungsmöglichkeiten auf dem neuen Kunstrasenspielfeld doch erheblich abgemildert.