Bisher gilt nur in der Esslinger Altstadt ein Böllerverbot an Silvester. Zwar wünscht auch die Stadt eine Ausweitung. Doch die ist nicht unproblematisch.

Esslingen - Seit einigen Jahren gibt es in Esslingen das strikte Verbot, an Silvester im Bereich der gesamten Altstadt Böller, Vulkane oder Raketen zu zünden. Nachdem es immer wieder in verschiedenen Städten durch Böller und Raketen zu Bränden alter, vorwiegend in Holzbauweise errichteter Gebäude gekommen ist, hat der Gesetzgeber in Berlin bereits vor einem Jahrzehnt festgelegt, dass das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände nicht nur in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen, sondern auch in der Nähe von Fachwerkhäusern verboten ist.

 

Schutz für Menschen und Tiere

Das Böllerverbot gilt auch in diesem Jahr. Es geht dem Verein Esslingen-Feinstaub-Lärm und ihrem Vorsitzenden Jörg Sanzenbacher aber nicht weit genug. Zusammen mit der Deutschen Umwelthilfe fordert Sanzenbacher die Ausweitung des Böllerverbots auf das gesamte Stadtgebiet und hat dazu eine Petition gestartet.

Schon das erste Böllerverbot, das denkmalgeschützte Altbauten schütze, sei ein „richtiger erster Schritt“ gewesen. Nun gehe es aber darum, „auch Menschen und Tiere zu schützen“. Sanzenbacher: „Durch Kessellagen und häufige Inversionswetterlagen im Winter sind wir im Großraum Stuttgart besonders von Luftverschmutzung betroffen.“

Es fehlt die Rechtsgrundlage

Der Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger befürworte prinzipiell ein generelles Böllerverbot im Stadtgebiet, erklärt der Sprecher der Stadt, Roland Karpentier. Allerdings gebe es bisher keine Rechtsgrundlage für eine solche Vorschrift. Deshalb könne man ein Verbot aktuell auch nicht aussprechen.