Deutschland profitiert massiv von Arbeitskräften aus Osteuropa. Die Kritik an der Arbeitnehmerfreizügigkeit ist verstummt. Was geschieht, wenn die Freizügigkeit aufgehoben wird, war in Großbritannien zu beobachten.

Korrespondenten: Knut Krohn (kkr)

Die Angst vor dem polnischen Klempner ist verflogen. Kritiker warnten vor knapp zehn Jahren lautstark vor den Heerscharen osteuropäischer Billighandwerker, die sich auf den Weg in Richtung Westen machen würden. Am 1. Mai 2011 öffneten sich für mehr als 70 Millionen Bürger aus acht ost- und mitteleuropäischen Staaten die Grenzen zum deutschen Arbeitsmarkt – sieben Jahre nachdem die ehemaligen Ostblockländer der Europäischen Union beigetreten waren. Deutschland hatte damals lange Übergangsfristen in Sachen Arbeitnehmerfreizügigkeit ausgehandelt, aus Sorge vor plötzlichem Lohndumping.