Die Debatte um Moria führt ernüchternd vor Augen: Europa muss endlich eine umfassende Flüchtlingspolitik entwickeln. Die EU hat schon zu viel Zeit verloren, kommentiert unser Berliner Korrespondent Jan Dörner.

Berlin - Fünf Jahre nach den großen Flüchtlingsbewegungen von 2015 beweist die Diskussion um die Aufnahme der Menschen aus Moria ernüchternd, dass Europa von einer gemeinsamen Asylpolitik heute so weit entfernt ist wie damals. Es gibt noch immer keine europäischen Strukturen zur Erstversorgung an den EU-Außengrenzen, von einem solidarischen System zur Verteilung der Geflüchteten ganz zu schweigen. Stattdessen muss über die Aufnahme kleiner Kontingente besonders Schutzbedürftiger immer wieder mühsam verhandelt werden. Ein umfassender europäischer Ansatz ist nicht in Sicht.