Der französische Präsident Emmanuel Macron und Kanzlerin Angela Merkel fordern eine einheitliche Politik gegenüber China. Macron sieht für die EU eine wichtige wirtschaftliche Rolle in Asien.

Peking - Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will mit Kanzlerin Angela Merkel daran arbeiten, dass die Europäer im Umgang mit China besser an einem Strang ziehen. Zum Abschluss seines ersten Staatsbesuches in China beklagte Macron am Mittwoch vor Journalisten in Peking, dass Europa nicht mit einer Stimme spricht. „Ich denke, dass sich Europa gegenüber China als uneinig präsentiert.“

 

Vor seinem dreitägigen Besuch habe er mit Merkel über seine Reise gesprochen. Auch werde er die Kanzlerin nach seiner Rückkehr über die Ergebnisse unterrichten. Frankreich wolle mit Deutschland daran arbeiten, dass die Europäer sich strukturell besser aufstellen, um nach außen mehr Einigkeit zu demonstrieren, sagte Macron.

Europa habe keine einheitliche Haltung, sagt Macron

Mit Blick auf Klagen, dass China die Europäer mit seiner Politik gegenüber einzelnen osteuropäischen Staaten spalte, sagte Macron, er könne Peking daraus keinen Vorwurf machen. „Heute hat Europa keine einheitliche Haltung“, sagte Macron zur China-Politik. „Es ist nicht Chinas Fehler. Es ist unserer.“

Europa müsse sich auch mit Chinas Initiative für den Aufbau einer „neuen Seidenstraße“ mit Wirtschaftskorridoren zwischen Asien und Europa befassen. Das Vorhaben „kann nicht ignoriert werden“. Es nicht wahrzunehmen oder abzutun, weil es nicht eigenen Anforderungen entspreche, bedeute, außen vor zu bleiben. Die Europäer hätten hier eine „nützliche und unverzichtbare Rolle“ zu spielen, sagte Macron vor dem Rückflug. Er wolle künftig jedes Jahr nach China kommen.