Eilig mussten zwei US-Astronauten ihren Forschungsbereich verlassen. Ein giftiger Stoff könne ausgetreten sein, wurde befürchtet. Nach ersten Untersuchungen gibt die Nasa nun aber Entwarnung.

Washington - Nach dem Alarm auf der Internationalen Raumstation ISS hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa Entwarnung gegeben. Es habe kein Ammoniak-Leck entdeckt werden können, teilte die Nasa am Mittwoch mit. Die Astronauten seien in das US-Segment der Raumstation zurückgekehrt. Die Ursache des Fehlalarms werde weiter untersucht, man gehe von einer Computerpanne aus. Die Evakuierung des US-Segments sei eine Vorsichtsmaßnahme gewesen, betonte ISS-Manager Mike Suffredini. „Für die Crew bestand nie ein Risiko.“

 

Am Mittwochmorgen war das US-Segment der Raumstation nach einem vermuteten Austritt von giftigem Ammoniak zunächst evakuiert worden. Austritt von Ammoniak gilt - neben einem Brand und einem Druckabfall - als größte Gefahr für den Außenposten der Menschheit. Der gasförmige Stoff dient unter anderem zur Kühlung des Stromkreislaufs auf der ISS rund 400 Kilometer über der Erde. „Wir glauben, dass jetzt alles gut ist, aber wir haben noch einen langen Weg vor uns, bis wir alles wieder neu konfiguriert haben“, sagte Suffredini.

Mit Sauerstoffmasken das US-Modul verlassen

Die US-Astronauten Barry Wilmore und Terry Virts hatten sich nach dem Alarm zur Sicherheit mit großer Eile und Sauerstoffmasken in den russischen Teil der ISS begeben. Die Luke zwischen den beiden Modulen wurde geschlossen. „Wir sind alle sicher, und uns geht es gut im russischen Segment“, twitterte die italienische Astronautin Samantha Cristoforetti kurz darauf.

Derzeit arbeiten neben den beiden US-Amerikanern und der Italienerin auch noch drei Russen auf der ISS. Neben dem russischen und dem US-amerikanischen Segment gehören auch ein europäisches und ein japanisches Labor zur Raumstation.

Man nehme den Zwischenfall sehr ernst, sagte Frank De Winne von der der Europäischen Raumfahrtagentur Esa. Bereits im Mai 2013 war ein Leck im Kühlsystem der ISS aufgetreten. Damals mussten zwei US-Astronauten ins All aussteigen, um das Loch bei einem Außeneinsatz abzudichten.