Vernichtend hatte ein Gutachter über die Rolle des Prüfverbandes VBW beim Eventus-Millionenbetrug geurteilt. Die Wirtschaftsministerin will die von ihr bestellte Expertise offenlegen – und wird dabei massiv gebremst.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Der für die betrügerische Eventus-Genossenschaft zuständige Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen (VBW) fürchtet um seine Existenz, wenn ein kritisches Gutachten über seine Versäumnisse bei der Prüfung öffentlich wird. Dies haben Vertreter des Verbandes vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart deutlich gemacht, wo darüber verhandelt wurde, ob das vom Wirtschaftsministerium in Auftrag gegebene Gutachtens herausgegeben werden darf. Angesichts der massiven, vom VBW bestrittenen Vorwürfe könne der Verband bei einer Offenlegung „zumachen“, warnte sein Anwalt. Auch der zuständige Direktor bangt nach eigenen Worten um die Zukunft des Verbandes, wenn die Vorwürfe auf Dauer im Internet verfügbar wären. Eine Vertreterin des Wirtschaftsministeriums wies dagegen die Sorge zurück, dass der Verband dann „tot“ sei.