Die Festnahme des Politikberaters Roger Stone könnte für den US-Präsidenten gefährlich werden, kommentiert der USA-Korrespondent Karl Doemens.

Washington - Die Szene könnte sich kein Drehbuchautor ausdenken: Seit 35 Tagen werden die Mitarbeiter der US-Bundespolizei FBI nicht mehr bezahlt, weil Präsident Donald Trump den Haushalt blockiert. Ohne die Finanzierung einer Grenzmauer zu Mexiko, so sein Argument, könne der Kampf gegen die Kriminalität nicht geführt werden. Trotzdem nahmen am Freitagmorgen mehrere Dutzend FBI-Beamte in Fort Lauderdale einen mutmaßlichen politischen Schwerverbrecher fest. Sein Name: Roger Stone. Der ultrarechte Politikberater ist ein langjähriger Vertrauter von – Donald Trump.

 

Es wird nicht lange dauern, bis Verschwörungstheoretiker eine Kausalität zwischen dem unbeliebten Shutdown und der Polizeiaktion herstellen, die wahrscheinlich von Hillary Clinton dirigiert wurde. Tatsächlich ist sie das Opfer einer beispiellosen Hackerattacke geworden, in deren Folge Tausende vertrauliche E-Mails bei Wikileaks veröffentlicht wurden. Die Fäden für diese Verleumdungskampagne soll im Hintergrund Stone mit Wissen der Trump-Kampagne gezogen haben. Während Trump die USA derzeit für eine politische Fata Morgana in Geiselhaft hält, klärt Sonderermittler Robert Mueller unerbittlich auf. Dabei wird immer deutlicher: Die echte Gefahr für die USA droht nicht an der Grenze. Sie sitzt im Weißen Haus.