Die Seiten gewechselt: früher war Mirko Guth kriminell, heute lebt er mit seiner Familien auf dem Land und will Jugendliche vor dem Abrutschen bewahren.

Maitis - Die Erinnerung an das Böse trägt Mirko Guth auf dem Rücken. Der 39-Jährige mit Glatze und stahlblauen Augen zieht sein Shirt hoch. „Brothers in Hell“ steht dort in geschwungenen Buchstaben, schwarze Tinte auf sehr blasser Haut. „Das hat mein bester Freund gestochen“, erzählt er, damals sei er 15 gewesen und Teil einer Clique, „wir haben eine kriminelle Vereinigung gegründet“. Lange hat er sich überlegt, das Tattoo wegmachen zu lassen – und sich dagegen entschieden. Die Jahre im Knast kann er auch nicht einfach weglasern, sie gehören zu ihm. Zu seinem Freund von früher hat er keinen Kontakt. „Der kommt nicht mehr aus dem Gefängnis raus, der hat Sicherungsverwahrung.“